Stadt will Straßenprostitution komplett verbieten in Baden-Württemberg

Symbolbild © istockphoto/KatarzynaBialasiewicz

Heilbronn sagt der Straßenprostitution den Kampf an und verlängert das bestehende Verbot. Es gibt einen guten Grund.

Die Stadt Heilbronn hatte zuletzt die Straßenprostitution im Bereich der Hafenstraße zeitbefristet untersagt. Dieses Verbot soll nun auf das gesamte Stadtgebiet ausgeweitet werden. Das geht aus einem Beschluss des Gemeinderats vom 22. Dezember hervor.

Derzeit fehlt eine Zustimmung vonseiten des Regierungspräsidiums Stuttgart. Heilbronn hat den Antrag auf eine Erweiterung des Sperrbezirks bereits gestellt.

Gewalttätige Auseinandersetzungen an der Hafenstraße

Bürgermeister Agnes Christner von der SPD möchte laut eigener Aussage mit diesem Verbot die negativen Begleiterscheinungen dauerhaft unterbinden, die in Zusammenhang mit der Straßenprostitution stehen. Ihm ginge es um den Schutz der Jugend ebenso um die Wahrung des öffentlichen Anstands.

In den vergangenen Monaten und Jahren kam es wiederholt zu gewalttätigen Auseinandersetzungen auf der Hafenstraße. Dabei sollen laut aktueller Berichterstattung Prostituierte verletzt worden sein. Das nahm die Stadt zum Anlass, um ein dreimonatiges Verbot auszusprechen.

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Ausweitung des Verbots auf gesamte Stadt

Seitdem sei es nicht mehr zu gewalttätigen Auseinandersetzungen gekommen. Auch aus diesem Grund habe die Stadt das Verbot bis zum 13. Januar 2023 ausgeweitet.

Nun möchte man nicht von einer Befristung zur nächsten Arbeiten, sondern laut eigenen Angaben ein flächendeckendes Verbot erwirken. Die soll dann für das gesamte Stadtgebiet gelten.

Kampf gegen Armutsprostitution

Laut Angaben der Heilbronner Stadtverwaltung und der ermittelnden Polizei würden vor allen Dingen zwei konkurrierende Großfamilien aus Bulgarien die Hafenstraße kontrollieren. Dabei ging es wohl um Gebietsansprüche. In diesem Sinne soll es sich bei den Prostituierten vorwiegend um bulgarische Frauen handeln.

Der Verdacht der „Armutsprostitution“ steht im Raum. Diese sollen von den Gruppierungen nach Deutschland gelockt worden sein. Bis heute bleibt die Anzahl der Prostituierten, die Opfer des Menschenhandels geworden sind, unbekannt.