Studie aus Karlsruhe: Kinder leiden psychisch unter Corona-Maßnahmen

Symbolbild

Karlsruhe (dpa) – Kinder und Jugendliche waren einer Studie zufolge im Corona-Lockdown vor einem Jahr psychisch schlechter drauf als sonst.

Nach der am Donnerstag veröffentlichten Erhebung des Karlsruher Instituts für Technologie und der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe hatte die Pandemie einen deutlich negativen Einfluss auf deren mentale Gesundheit.

Wer vorher aber schon besser drauf war als andere, fühlte sich demnach auch im Lockdown besser und war aktiver.

Der Zusammenhang von mentaler Gesundheit und Aktivität wurde vor allem bei Kindern zwischen vier und zehn Jahren festgestellt. Dass der Effekt bei den 10- bis 17-Jährigen nicht mehr sichtbar war, könnte den Forschern zufolge möglicherweise an Stress wegen
Homeschooling liegen.

Nach einem Punktesystem, mit dem die Forscher arbeiten, liegt der durchschnittliche Wert für das mentale Wohlbefinden bei Kindern und Jugendlichen bei 50 Punkten. «Schon vor der Pandemie hatte Jungen und Mädchen im Vergleich zum europäischen Durchschnitt mit 44 und 45 Punkten hier eher schlechte Werte», so Kathrin Wunsch vom KIT-Institut für Sport und Sportwissenschaften. Im Lockdown verschlechterte sich das. «Aktuell liegen die Werte zur mentalen Gesundheit bei 40 Punkten bei Jungen und bei 41 Punkten bei Mädchen.»

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Das psychische Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen müsse mehr beachtet werden, forderten die Wissenschaftler.

Die Forscher stützten sich auf Daten einer zu einem Teil bereits im Dezember veröffentlichen Studie. Daran hatten mehr als 1700 Kinder und Jugendliche zwischen 4 und 17 Jahren teilgenommen. Damals berichteten die Forscher: Kinder und Jugendliche hätten sich im ersten Lockdown im Schnitt rund 36 Minuten länger pro Tag in ihrem Alltag bewegt – aber auch eine Stunde mehr am Bildschirm verbracht.