Süßwasserquallen breiten sich in deutschen Baggerseen aus

Qualle im Badesee
Symbolbild © istockphoto/Velvetfish

Der Sommer 2022 stand im Zeichen von Hitze und Trockenheit. Dies hatte viele Folgen für die Natur, unter anderem für das Tierreich.

Die Folgen des angekündigten Klimawandels sind auch in Deutschland nicht mehr zu übersehen. Die Sommer werden dadurch immer heißer. Das hat einige Veränderungen zur Folge. So wurden jetzt sogar hierzulande Süßwasserquallen aus Ostasien entdeckt. Und zwar in bayrischen Seen.

China-Quallen in deutschen Badeseen entdeckt

In einem See tummeln sich viele Tiere. Dort gibt es Egel, Krebse und Schlangen. Sie alle sind ungefährlich. Jetzt wurde eine neue seltene Tierart in den bayrischen Badeseen entdeckt. Und zwar die Süßwasserquallen aus China. Durch die anhaltenden Hitzewellen hat sich das Wasser stark erwärmt, so können sich die Wasserlebewesen jetzt auch in Deutschland ausbreiten.

„Es muss nicht Rimini sein, auch bei uns in Bayern kann man vom Badestrand aus Quallen beobachten“. Dies schreibt der Landesfischereiverband Bayern e.V. zu den Sichtungen der China-Quallen.

Die Quallen bekommt man nur selten zu sehen. Doch mittlerweile wurden sie bereits mehrfach gesichtet. Zum Beispiel im Haselfurther Weiher bei Landshut, im Haager Weiher bei Freising oder im Weicheringer See bei Ingolstadt. Die Mini.Nesseltiere leben mittlerweile außerdem im Chiemsee und im Schönbrunner See im Landkreis Lichtenfels.

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China-Quallen sind harmlos

Bei dem Wort Qualle denken viele sofort an die giftigen Feuerquellen. Deren Berührung löst eine schmerzhafte Reaktion aus. Die Süßwasserqualle ist jedoch völlig harmlos und ungefährlich. Sie wird nur bis zu zwei Zentimeter groß, erläutert der Fischereiverband. Die kleinen Quallen bestehen zu 99,3 Prozent aus Wasser. Im späten Sommer oder Herbst kann man sie in den Gewässern beobachten.

Menschen können sie jedoch fast nie sehen, erklärt Frank Reißenweber vom Landratsamt Coburg. Denn die Mini-Quallen entwickeln sich aus Polypen. Diese sind in den meisten Süßwassergewässern zu finden. Doch erst bei einer dauerhaft warmen Wassertemperatur von 22 bis 24 Grad bilden sich die Quallen aus.

Solche Temperaturen erreichen Bayerns Seen für gewöhnlich nicht. Bisher zumindest. Denn durch die Hitze in diesem Sommer haben einige Seen diese magische Grenze überschritten.