Die Energiekrise beherrscht derzeit das Denken von Unternehmen und Verbrauchern. Supermärkte ziehen deswegen massive Schritte in Erwägung.
Es ist schon länger im Gespräch – Kürzere Öffnungszeiten für Supermärkte und Discounter. Mit diesem Schritt ließe sich einiges an Energiesparen. Doch bislang waren das alles nur Gedanken. Jetzt werden Aldi und Kaufland konkret.
Aldi und Kaufland äußern sich zu kürzeren Öffnungszeiten
Angestoßen hat die Diskussion der Tegut-Geschäftsführer Thomas Gutberlet. Er forderte die Supermärkte auf, eine angemessene Reaktion auf die Energiekrise zu zeigen. “Kurzfristig würde eine Reduzierung helfen, Energie zu sparen. Langfristig würde es das Berufsbild im Einzelhandel wieder attraktiver machen.“
Dies erklärte Gutberlet im Gespräch mit der Lebensmittel-Zeitung. Sein Vorschlag: Die Geschäfte sollen nur noch bis 20 Uhr öffnen. Zumindest im Herbst und Winter.
Kaufland lehnt dies jedoch ab. Der Supermarkt beruft sich auf vielfältige Maßnahmen, die der Handelsriese bereits umsetzt. „Energieeffizienz ist ein zentrales Thema für Kaufland und ein wichtiger Teil unserer Klimastrategie.
Wir verfügen über ein flächendeckendes Energiemanagement-System nach der internationalen Norm ISO 50001, mit dessen Hilfe Kennzahlen aller relevanten Energieträger erfasst und analysiert werden. So kann Kaufland möglichst lückenlos Energieeinsparpotenziale identifizieren und nutzen.“ So heißt es konkret seitens des Supermarktes.
Kaufland stellt Kunden in den Vordergrund
Diese sind ausschlaggebend für die Öffnungszeiten der Filialen. Der Supermarkt möchte deswegen nicht eigenverantwortlich handeln. „Grundsätzlich hat der Großteil unserer deutschen Filialen von Montag bis Samstag von 7 bis 22 Uhr geöffnet. Bei der Festlegung unserer Ladenöffnungszeiten stehen die Erwartungen unserer Kunden im Vordergrund. Dabei kommen die langen Öffnungszeiten insbesondere den Berufstätigen entgegen. Eine Verkürzung unserer Öffnungszeiten ist aktuell nicht geplant.“ So Kaufland.
Aldi sieht dies entspannter. Denn viele Filialen des Discounters schließen ohnehin um 20. Uhr. „Längere Öffnungszeiten bis 21 Uhr bieten wir nur in den Filialen an, in denen der Bedarf seitens der Verbraucher besteht.“ Dies teilt Aldi mit.
Lidl möchte sich derzeit nicht dazu äußern
Der Discounter Lidl macht zurzeit keine Angaben zu diesem Thema. Rewe dagegen schon. Dort hat man eine klare Meinung. Kürzere Öffnungszeiten kommen derzeit bei dem Supermarkt nicht in Betracht.