Teure Erdbeeren: Bürgergeld-Empfänger sollen Zuschuss erhalten

Mehrere kleine Körbe mit frischen roten Erdbeeren. Die Früchte sind in Deutschland sehr beliebt und haben in der Regel von Mitte Mai bis August Saison.
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Zu teure Erdbeeren: Bürgergeld-Empfänger kämpfen zunehmend mit steigenden Preisen für frische und regionale Lebensmittel, wodurch Erdbeeren für viele zum unbezahlbaren Luxus werden. Die Forderungen nach mehr Unterstützung wachsen.

Erdbeeren sind ein Sommer-Klassiker – doch für viele Familien mit kleinem Einkommen und Bürgergeld-Empfänger werden die roten Früchte immer mehr zum unbezahlbaren Luxus.

Erdbeerpreise steigen und machen Bürgergeld-Empfängern das Leben schwer

Sommerzeit ist Erdbeerzeit, doch die süßen Früchte sind längst nicht mehr für alle bezahlbar. Die Preise für regionale Erdbeeren klettern immer weiter nach oben. Die Präsidentin des Sozialverbandes VdK, Verena Bentele, schlägt Alarm, denn viele Bürgergeld-Empfänger können sich das frische Obst kaum noch leisten. Sie fordert deshalb ein höheres Bürgergeld und niedrigere Mehrwertsteuersätze auf Grundnahrungsmittel. Die aktuellen Regelsätze würden nicht ausreichen, um sich gesund und ausgewogen zu ernähren.

Die Zahlen sprechen für sich: Laut einer Statistik der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft lag der Kilopreis für deutsche Erdbeeren Anfang Juni letzten Jahres bei 5,31 Euro. In diesem Jahr sind es schon 5,87 Euro – ein Plus von über zehn Prozent. Noch dramatischer: In den letzten zehn Jahren stiegen die Preise um mehr als fünfzig Prozent! Hauptgrund sind gestiegene Lohnkosten, die bei der Erdbeerernte etwa sechzig Prozent der Produktionskosten ausmachen. Für Familien mit wenig Geld wird der Einkauf so immer teurer und Erdbeeren rücken vom Teller vieler auf die Wunschliste.

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Mehr Bürgergeld und weniger Steuern: Forderungen werden lauter

Die aktuelle Regelung mit dem ermäßigten Mehrwertsteuersatz von sieben Prozent auf Grundnahrungsmittel reicht laut Verena Bentele nicht aus. Um eine ausgewogene Ernährung sicherzustellen, müssten die Bürgergeld-Regelsätze steigen und die Mehrwertsteuer sinken.

Das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) meldet übrigens, dass jede Person in Deutschland im Jahr 2024 durchschnittlich etwa 3,3 Kilogramm Erdbeeren verzehrte. Für viele ist dieser Genuss aber längst nicht mehr selbstverständlich. Gerade regionale Lebensmittel wie Erdbeeren sind für Geringverdiener zum Luxus geworden. Die Forderung nach einer finanziellen Unterstützung für Bürgergeld-Empfänger, damit Erdbeeren und andere frische Lebensmittel wieder bezahlbar werden, gewinnt damit immer mehr Gewicht. Ob Politik und Gesellschaft diesem Appell folgen, wird sich zeigen, doch der Druck wächst spürbar.