Schaurige Prophezeiung und Todesvorzeichen von einer Frau für Karlsruhe – Sagen rund um Karlsruhe

Im Herbst 1851 verkündete zu Karlsruhe eine durchziehende Zigeunerin, dass im nächsten Frühjahr im Lande eine große Trauer entstehe.

Ein Stadtwächter wollte sie deshalb verhaften, sie sagte ihm aber, ihre Verkündigung gehe so gewiss in Erfüllung wenn er neun Kreuzer bei sich habe. Als er nachsah, hatte er gerade so viel in seinem Beutel. Den Winter daraus erkrankte der Großherzog Leopold im Karlsruher Schlosse, wo sich auch die Frau dreimal sehen ließ.

Einige Zeit später fingen die Glocken der Stadtkirche mitten in der Nacht von selbst an zu läuten. Als das der Großherzog erfuhr, rief er aus: Das war mein Grabgeläute!Wirklich starb er auch am 24. April 1852 zum Leidwesen des ganzen Landes und wurde in der fürstlichen Gruft unter der Stadtkirche beigesetzt.

  • Leopold regierte als erster Großherzog der Hochberg-Linie von 1830-1852.

Danke an den deutschen Heimatforscher und Schriftsteller Ludwig Vögely (19.12.1916 –14.05.2009†), der das Werk hinterlassen hat. 1997 wurde er mit der Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet. In den 1980er Jahren hatte er bereits das Bundesverdienstkreuz und 1990 die Johann-Peter-Hebel-Plakette erhalten.

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Quellennachweis: Sagen rund um Karlsruhe, Ludwig Vögely, G.Braun heute Der Kleine Buch Verlag Karlsruhe, Erscheinungsjahr 1988