Tradition endet: Bundesjugendspiele sollen wohl abgeschafft werden

Auf dem Bild sind fünf Kinder an der Startlinie für eine Marathonstrecke zu sehen. Sie sind bereit zum laufen.
Symbolbild © istockphoto/SerrNovik

Eine Tradition geht wohl bald zu Ende, denn die Bundesjugendspiele sollen abgeschafft werden – zumindest in der Form, wie sie bisher existieren. Ein neues Konzept für die Sportveranstaltung soll folgen.

Eine bedeutende Veränderung steht allen Schülern bevor, denn man möchte bei den Bundesjugendspielen eine alte Tradition abschaffen. Das neue Konzept für die Sportveranstaltung findet sowohl bei der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) als auch beim Kultusministerium in Hessen große Zustimmung.

Bundesjugendspiele setzen auf Bewegung statt Wettkampfdruck

Ab dem Schuljahr 2023/24 werden die Disziplinen Leichtathletik und Schwimmen in den Klassenstufen 1 bis 4 nicht mehr als Wettkämpfe bei den Bundesjugendspielen realisiert. Sie gelten nun als wettbewerbsorientierte Aktivität im Sinne der Bewegungsförderung. Das Hauptaugenmerk soll dabei in Zukunft auf der körperlichen Betätigung liegen, anstatt den Fokus auf den Druck des Gewinnens zu legen. Dadurch will man eine zeitgemäße Anpassung der Bundesjugendspiele erreichen, die den Bedürfnissen und Fähigkeiten der Kinder entspricht. Das Ziel ist, dass die Schüler sich nicht gegenseitig aufgrund von Unsportlichkeit aufziehen.

Das Kultusministerium in Wiesbaden betrachtet die neue Wettbewerbsform als kindgerechten Zugang zu den Bundesjugendspielen. Im Grundschulalter sollen bei der Veranstaltung in Zukunft insbesondere die Koordination und Geschicklichkeit im Fokus stehen. Dies ist besonders nach den von der Pandemie geprägten Jahren von großer Bedeutung. Schulen sollen Kinder wieder für den Sport und den Geist des Wettbewerbs begeistern, so ein Sprecher des Ministeriums.

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Individueller sportlicher Erfolg bei den Bundesjugendspielen

In der Zukunft sollen die Bundesjugendspiele flexibler auf die individuellen Stärken der Kinder eingehen. Dies funktioniert, indem sie nicht vorwiegend als sportlicher Wettbewerb ausgerichtet sind. Die GEW erklärt: “Jede Schülerin und jeder Schüler, der an diesem Tag fleißig mitgemacht hat und sportliche Fortschritte erzielt hat, sollte eine Auszeichnung erhalten, die ihre persönliche Leistung in den Vordergrund stellt.”

Die Entscheidung, die Bundesjugendspiele in ihrer alten Form in Grundschulen abzuschaffen, markiert einen bedeutenden Wandel. In Zukunft soll bei der Veranstaltung der Spaß an der Bewegung im Vordergrund stehen. Diese Umstellung soll den Schülern die Möglichkeit bieten, ihre individuellen Talente zu entfalten. Sie sollen ihre Freude an sportlichen Aktivitäten entdecken, anstatt sich ausschließlich auf ihre Leistung zu fokussieren.