Trotz der Kritikwelle: Nächste Rathaus hisst die Regenbogenflagge

Am Hamburger Rathaus hängt die Regenbogenflagge als Zeichen der Solidaität und Gleichstellung. Auf dem Balkon befinden sich die Gleichstellungssenatorin und Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank, Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit sowie Stefan Mielchen und Nicole Schaening von Hamburg Pride e. V.
Symbolbild © imago/Chris Emil Janßen

In letzter Zeit schlug dem Symbol der LGBTQIA+-Gemeinschaft viel Kritik entgegen. Dennoch hisst das nächste Rathaus die Regenbogenflagge und schlägt damit jede Kritik in den Wind.

Für die einen Symbol von lang ersehnter Freiheit, für die anderen ein Zeichen der Provokation. Obwohl jedoch Forderungen von beiden Seiten kommen, hisst nun das nächste Rathaus die Regenbogenflagge und bezieht damit eindeutig Stellung.

Massiv in der Kritik: Gegner fordern Einschreiten des Staates

Für die LGBTQIA+-Gemeinschaft symbolisiert die Regenbogenflagge Unabhängigkeit, Freiheit und Gleichberechtigung – für die Mehrheit der deutschen Bevölkerung selbstverständlich, für einige Menschen jedoch das Ziel ihres langen Weges. Immer mehr Städte und Gemeinden solidarisieren sich insbesondere zum Christopher’s Street Day oder zur Pride Week mit den Betroffenen und zeigen dies durch Kundgebungen und eben dem Hissen der Regenbogenflagge.

Gegner sehen jedoch gerade dann ein Problem, wenn es um das Bildungswesen oder staatliche Behörden geht. Denn laut dem Grundgesetz ist der deutsche Staat zur Neutralität verpflichtet und dürfte eigentlich nicht Flagge zeigen – und das wörtlich gesehen. Speziell in schulischen Einrichtungen laufen Eltern Sturm und wollen dort keine Regenbogenfahne sehen. Sie wollen, dass der deutsche Staat seine Neutralität wahrt.

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Rathaus zeigt sich unbeeindruckt und hisst Regenbogenflagge: Kritik prallt einfach ab

Trotz der Kritik, die den Betroffenen immer wieder entgegenschlägt, und trotz des Protestes vieler Gegner, hat sich die Stadt Bernburg an der Saale dazu entschlossen, ein Statement abzugeben. Dies erfolgt damit, dass das Rathaus die Regenbogenflagge hisst. Und dies hat einen speziellen Hintergrund. Die Regenbogenfahne soll dabei jedoch für mehr stehen als nur die eigene sexuelle Freiheit, sondern auch für Gleichberechtigung und Akzeptanz aller Nationalitäten.

Mit der Fahne will die Stadt jedoch auch an den Aufstand vom 28. Juni 1969 gedenken. Dieser Tag gilt als ein Wendepunkt in der Geschichte der LGBTQIA+-Gemeinschaft. Weil dieser Tag in den Juni fiel, ist dieser international als der “Pride Month” bekannt. Viele Städte hissen angesichts dieses Ereignisses die Regenbogenflagge. Sie wollen damit zum Ausdruck bringen, dass Diskriminierung und Intoleranz keinen Platz in ihrer Gesellschaft haben. Ein buntes Programm lädt zur Auseinandersetzung mit dem Thema ein und macht gleichzeitig auf die Missstände aufmerksam.