Trotz Finanzspritze: Weitere deutsche Solarfirma ist nun insolvent

Luftaufnahme eines sehr großen Solarfeldes auf einem Acker. Am Rand des Feldes lässt sich ein Dorf erkennen. Es handelt sich dabei offenbar um eine Landschaft auf deutschem Boden. Im Hintergrund sind zudem Windräder zu sehen. In Karlsruhe geht der Solar-Ausbau voran.
Symbolbild © imago/Rupert Oberhäuser

Das Aus ist offenbar nicht mehr aufzuhalten: Eine weitere deutsche Solarfirma ist insolvent. Und das, nachdem sie erst eine großzügige Finanzspritze erhalten hat. Diese kam jedoch anscheinend zu spät.

Für wenige kam diese Meldung wohl überraschend, denn die ganze Branche leidet unter der aktuellen wirtschaftlichen Situation: Eine weitere deutsche Solarfirma ist insolvent und muss wohl komplett aufgeben. Trotz einer saftigen Finanzspritze ist es mit dem Unternehmen wohl vorbei.

Branche klagt schon länger über zu wenig Umsatz

Nachdem Photovoltaikanlagen und Wärmepumpen 2013 schon einmal einen drastischen Einbruch erleben mussten, schien sich die Branche wieder zu erholen. Mitverantwortlich dafür zeichneten sich die Zuschüsse, die die Politik bei der Anschaffung solcher Anlagen gewährte. Chinas Produkte und die Preispolitik sorgten mit dafür, dass deutsche Unternehmen vorübergehend keine Chance mehr hatten. Doch auch das schien kein Problem mehr zu sein, denn 2022 erwirtschafteten die Unternehmen der Branche wieder ordentliche Gewinne.

Es folgten ehrgeizige Ziele der Solarfirmen. Denn immerhin gab es unter der derzeit noch aktuellen Bundesregierung für die Anschaffung von Photovoltaikanlagen und Wärmepumpen weiterhin Zuschüsse. Doch der Optimismus ist verpufft: Die vorläufigen Zahlen der Solarfirmen aus dem vergangenen Jahr zeigen, dass die Umsätze weiterhin massiv eingebrochen sind. Zwar erhoffte man sich noch eine Steigerung, da mit den Neuwahlen die Gefahr bestand, dass mit einer wechselnden Regierung auch die Zuschüsse Geschichte sein würden. Dem war jedoch nicht so. Im Gegenteil: So manche Solarfirma musste die Segel streichen.

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Weitere deutsche Solarfirma steht wohl nun vor dem endgültigen Aus

Von der Pleitewelle mitgerissen wurde im letzten Jahr auch die Solarfirma Wegatech Greenergy GmbH aus Köln. Diese musste am 17. Oktober beim zuständigen Amtsgericht Insolvenz anmelden. Circa 200 Mitarbeiter, die sowohl in Köln als auch an anderen Standorten des Unternehmens eine Arbeit gefunden hatten, mussten anschließend um ihre Jobs bangen. Ende Dezember gab man bekannt, dass das Insolvenzverfahren gescheitert war. Laufende Aufträge sollen noch abgearbeitet werden. Dies erledigen nur noch wenige Mitarbeiter voraussichtlich bis April. Ansonsten hat Wegatech den Betrieb größtenteils eingestellt. Als Grund für die Pleite gab die Firma das Problem der gesamten Branche an: zu wenig Anfragen nach Wärmepumpen und Photovoltaikanlagen.