U-Bahn in Karlsruhe: Unterirdische Haltestellen nehmen Gestalt an

Foto: Kasig

Karlsruhe: Bei den Arbeiten im Rahmen des Innenausbaus des Stadtbahn- und Straßenbahntunnels unter der Kaiserstraße mit dem Südabzweig vom Marktplatz in die Ettlinger Straße bis zur Augartenstraße kommt das endgültige Aussehen der sieben neuen unterirdischen Haltestellen immer mehr zur Geltung

Durch die fortschreitende Montage an den Decken der beiden Haltestellen Kronenplatz und Durlacher Tor ist jetzt schon deutlich zu sehen, wie hell sich die Haltestellen zur Inbetriebnahme präsentieren werden. Von unten wachsen bis auf vier Meter Höhe die ebenfalls nahezu weißen Betonwerksteine an den Haltestellenwänden hoch. Auch die Bahnsteigoberflächen sind mit dem gleichen Kunststein belegt – aber durch eine schützende Holzabdeckung derzeit verborgen. Danach geht es oberhalb von vier Metern Höhe weiter mit einer Trockenbauwandverkleidung, die dann unter der hellweißen, leicht abgehängten Tunneldecke endet. Sind erst einmal die Lichtelemente des Lichtbüros Ingo Maurer montiert, sehen die Haltestellen so aus, wie sie konzipiert wurden: Hoch und luftig, hell und freundlich.

In den drei Haltestellen Marktplatz, Ettlinger Tor und Kongresszentrum wird aber noch nicht an der Deckenverkleidung gearbeitet, sondern eher in den Niederungen: Die Monteure für die Wandverkleidung setzen die bis zu 70 Kilogramm schweren Betonwerksteine auf die Bahnsteige und auf die Unterkonstruktion aus Metallprofilen. Dabei wird penibel auf den geradlinigen Verlauf der Fugen über die gesamte Haltestellenlänge – immerhin 100 Meter! – geachtet.

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Doch bis zur Inbetriebnahme werden noch einige weitere Handwerker Tunnelabschnitte und Haltestellen betreten: So wird ein letztes Stück Rohbau aktuell im Bereich Europaplatz abgearbeitet. Hier entsteht in der nordwestlichen Ecke des Platzes über einem bereits in der Haltestelle angelegten Treppenaufgang oberirdisch eine Mauer als „Absturzsicherung“ auf der Nordseite der derzeit wegen Gleisbauarbeiten der Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) nicht genutzten oberirdischen Haltestelle. Gegenüber sind kleinere rechteckige Löcher im Bahnsteig zu sehen: Hier werden die Rauch-Wärme-Abzug-Öffnungen (RWA) eingebaut, die eine Entlüftung der unterirdischen Haltestellen im Notfall ermöglichen. Diese Öffnungen folgen später auch oberhalb der anderen unterirdischen Haltestellen.

Mit dem Einsatz schwerer Maschinen bewältigt wird der Gleisbau auf dem Süd-Ast des künftigen Stadtbahn- und Straßenbahntunnels. Im wesentlichen liegen die beiden Gleisstränge bereits zwischen Gleisdreieck unter dem Marktplatz und der Rampe in der Ettlinger Straße. Die Gleise werden jedoch noch ausgerichtet, die Schotterstopfmaschine sorgt danach für das Finale beim Gleisbau, der Ende September abgeschlossen sein wird.