Verletzte im ICE: Mann attackiert Fahrgäste mit Axt und Hammer

Am Gleis eines Bahnhofs der Deutschen Bahn sammeln sich zahlreiche Hilfskräfte und Notärzte um Menschen und Verletzte zu versorgen, die scheinbar bei einem Vorfall im Zug am Gleis, Verletzungen erlitten haben.
Symbolbild © imago/Einsatz-Report24

Immer häufiger kommt es in Deutschland zu Angriffen mit Messern und anderen Waffen. Nun attackiert ein Mann Fahrgäste in einem ICE mitten auf der Strecke mit einer Axt und einem Hammer. 

Mitten in einem Zug in Deutschland reißt ein Angriff die Reisenden brutal aus ihrem Alltag – was genau geschah, sorgt aktuell bundesweit für Diskussionen. Völlig hemmungslos attackierte ein Mann die Fahrgäste eines ICE mit einem Hammer und einer Axt. Nur um Haaresbreite konnte man Schlimmeres verhindern.

Eine Fahrt ins Ungewisse – plötzliche Gewalt im Schnellzug

Was als gewöhnliche Zugfahrt begann, entwickelte sich binnen Sekunden zu einem Schockmoment für über 400 Menschen: Auf der Strecke zwischen Straubing und Plattling sprang ein junger Mann plötzlich von seinem Sitz auf und zog zwei Werkzeuge hervor – eine Axt und einen Hammer. Schreie durchbrachen die ruhige Fahrgastkabine, Reisende stürmten panisch aus dem Weg. Andere wiederum warfen sich mutig dazwischen – und verhinderten so wohl Schlimmeres.

Die Tat geschah ohne jede Vorwarnung, mitten im Hochgeschwindigkeitszug. Trotz des Schreckens reagierten mehrere Fahrgäste blitzschnell, gingen dazwischen, rangen den Täter nieder und hielten ihn fest, bis Einsatzkräfte eintrafen. Dabei wurde der Angreifer schwer verletzt. Vier weitere Menschen, darunter eine syrische Familie mit einem Jugendlichen, kamen verletzt ins Krankenhaus. In Straßkirchen richteten Helfer eine Notunterkunft ein, psychologische Betreuung folgte sofort – auch für jene, die äußerlich unversehrt blieben. Der Vorfall erinnert in seiner Brutalität an den Axtangriff von Würzburg 2016, bei dem ebenfalls ein Einzeltäter im Zug mit einer Hiebwaffe auf Fahrgäste losging. Auch damals verhinderten beherzte Reaktionen eine höhere Opferzahl – ein Zeichen dafür, dass Zivilcourage Menschenleben retten kann.

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Mann attackiert ICE – Ermittler tappen weiter im Dunkeln

Der Angreifer stammt laut Behörden aus Syrien, reiste als Flüchtling über Österreich ein und ist bislang in Deutschland nicht strafrechtlich aufgefallen. Warum er ausgerechnet die Menschen im Zug ins Visier nahm, bleibt rätselhaft. Innenminister Joachim Herrmann zufolge sprach er kurz vor dem Angriff mit einer der betroffenen Familien. Möglicherweise kannten sich also Täter und Opfer. Hinweise auf einen extremistischen Antrieb liegen derzeit nicht vor.

Auffällig ist, dass der Mann zwei gefährliche Werkzeuge unbemerkt mitführen konnte. Fernzüge der Bahn unterliegen bislang keiner systematischen Gepäckkontrolle – ein Konzept, das nach dem Vorfall erneut auf dem Prüfstand steht. Während die Kriminalpolizei noch nach einem Motiv sucht, fordern Experten bereits den Ausbau psychologischer Frühwarnsysteme, wie sie etwa bei der Deutschen Bahn intern diskutiert werden. Denn häufig, so zeigt ein Blick in die Vergangenheit, deuten frühere Verhaltensauffälligkeiten auf spätere Eskalationen hin – und bleiben trotzdem unbemerkt.