Verschwindet: Nächste Entsorgungs-Maßnahme in Deutschland

Zwei grüne Kleidercontainer stehen an einer Straße in einem Wohngebiet. Die Container sind mit einer weißen Schrift beschriftet. Auf ihnen stehen die Wörter Altkleider und Schuhe.
Symbolbild © istockphoto/Thomas Stockhausen

Eine Entsorgungs-Maßnahme in Deutschland steht vor dem Aus. Die beliebten Sammelstellen für Kleidung verschwinden zunehmend aus dem Stadtbild – mit überraschenden Folgen für Bürger und Hilfsorganisationen.

Eine beliebte Entsorgungs-Maßnahme in Deutschland könnte bald für immer verschwinden. Was für viele eine bequeme Entsorgungsmöglichkeit ist, wird für Hilfsorganisationen jetzt zum echten Problem.

Wichtige Entsorgungs-Maßnahme in Deutschland könnte bald verschwinden

Wer seine aussortierten Klamotten bisher einfach zum nächsten Altkleidercontainer gebracht hat, muss sich bald umstellen. Denn was lange eine unkomplizierte Möglichkeit war, ausgediente Kleidung sinnvoll loszuwerden – und dabei auch noch Gutes zu tun – wird jetzt zur Belastung für viele karitative Organisationen.

Das Deutsche Rote Kreuz etwa baut seine Containerstandorte bereits Stück für Stück zurück. Auch bei den Maltesern steht hinter der Zukunft der Altkleidersammlung ein großes Fragezeichen. Der Grund: Der Markt für gebrauchte Kleidung ist eingebrochen. Seit dem Krieg in der Ukraine fehlen wichtige Absatzländer in Osteuropa, die bislang große Mengen Second-Hand-Ware abgenommen haben. Doch das ist nicht das einzige Problem.

Fast Fashion und EU-Vorgaben machen alles noch schlimmer

Hinzu kommt ein Phänomen, das man auch auf den Straßen sieht: Immer mehr Billigkleidung, sogenannte Ultra Fast Fashion, landet in den Containern. Die Stücke sind oft kaum tragbar, von minderer Qualität und damit für den Weiterverkauf ungeeignet. Eine neue EU-Richtlinie gießt zusätzlich Öl ins Feuer. Seit Anfang des Jahres müssen auch beschädigte Textilien getrennt gesammelt werden, anstatt im Restmüll zu landen. Eine eigentlich sinnvolle Maßnahme, um Recycling zu fördern, doch die Realität sieht anders aus. Denn viele Bürger werfen jetzt einfach kaputte Kleidung in die Altkleidercontainer, obwohl diese nur für gut erhaltene Stücke gedacht sind.

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Die Folge: Die karitativen Sammler müssen mit hohem Aufwand aussortieren und auf den Entsorgungskosten sitzen bleiben. Für die Malteser bedeutet das: Sie erhalten aktuell im Schnitt nur 135 Euro pro Tonne Altkleider. Damit bleiben sie auf einem Minus sitzen. Mindestens 200 Euro wären nötig, um die Kosten zu decken. Die Folge ist klar: Immer mehr Container werden verschwinden. Wer künftig alte, defekte Kleidung loswerden will, muss sich wohl an kommunale Wertstoffhöfe oder spezielle Sammelstellen der Kommune wenden. Was früher einfach war, wird jetzt komplizierter und für viele überraschend unbequem.