Versteckte Flüchtlinge in Lkw entdeckt und nach Karlsruhe gebracht

Symbolbild Foto: Polizei

Karlsruhe-Insider: Durch Klopfgeräusche ist Donnerstagabend ein LKW-Fahrer an der
Raststätte Kraichgau aufgeschreckt worden.

Bei der Nachschau stellte er mehrere Personen auf seiner Ladefläche fest. Eine von ihnen entkam unerkannt.

Eigentlich wollte er seine Nachtpause machen, als der 49-jährige LKW-Fahrer aus Rumänien die Raststätte an der BAB 6 auf Höhe Sinsheim aufsuchte.

Nachdem er Geräusche auf seiner Ladefläche vernahm, rief er mit Hilfe eines weiteren
LKW-Fahrers die Polizei. Noch während die Männer auf das Eintreffen der Beamten
warteten, hob sich die Plane und ein Mann sprang von der Ladefläche.

Er entfernte sich unerkannt über die angrenzenden Felder. Fünf weitere Personen im Alter von 15 bis 25 Jahren befanden sich auch beim Eintreffen der Polizei noch auf der Ladefläche. Alle Personen wurden zunächst für weitere Maßnahmen auf die Dienststelle der Bundespolizei nach Mannheim gebracht. Trotz der winterlichen Temperaturen, wies keine der Personen gesundheitliche Einschränkungen auf.

Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen begaben sich die fünf aus Afghanistan stammenden Männer ohne das Wissen des LKW-Fahrers auf dessen Ladefläche. Wo genau die Männer den LKW bestiegen, ist noch nicht abschließend geklärt. In ihren Vernehmungen gaben sie neben Deutschland auch Belgien und Frankreich als Zielland an. Nach Abschluss der Maßnahmen wurden drei minderjährigen Personen an eine Jugendeinrichtung überstellt. Zwei 23- und 25-Jahre alte Männer wurden mit dem Hinweis, sich bei der Landeserstaufnahmeeinrichtung Karlsruhe zu melden, von der Dienststelle entlassen. Gegen den Fahrer des LKW erhärtete sich kein Verdacht in Bezug auf eine Beteiligung als Schleuser. Er wurde im Anschluss an seine Vernehmung zu seinem LKW gebracht und konnte seinen Weg fortsetzen.

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Die flüchtige Person konnte trotz sofortiger Fahndung nicht festgestellt werden. Persönliche Gegenstände, die im LKW gefunden wurden, sind sichergestellt.

Gegen die fünf afghanischen Staatsangehörigen wird nun wegen unerlaubter Einreise ermittelt. Weiterhin führt die Bundespolizeiinspektion Karlsruhe Ermittlungen wegen des Einschleusens von Ausländern. /ots