
Einst war sie die Lieblings-Urlaubsinsel der Deutschen, doch das Blatt hat sich offenbar gewendet. Immer mehr Bürger der Bundesrepublik kehren der Baleareninsel den Rücken. Ein Grund dafür ist der Massentourismus.
Sonne, traumhafte Strände und Landschaften, umgeben vom Meer – dies sind wohl die Hauptgründe, warum es viele Urlauber nach Mallorca zieht. Doch hat all das auch eine Kehrseite, die zunehmend mehr Menschen von ihrer einstigen Lieblings-Urlaubsinsel fernhält.
Massentourismus und seine Folgen
Mallorca ist wahrscheinlich ein Paradebeispiel dafür, was Massentourismus mit einem eigentlich malerischen Urlaubsziel anrichten kann. Was einst ein Ort der Erholung war, ist heute eine Party-Hochburg. Der Ballermann, Mallorcas berühmte Feiermeile, zeigte sich in den vergangenen Jahren immer wieder von seiner schlechten Seite. Ein mit Alkoholleichen übersäter Strand, eingebettet in Müll und anderen Hinterlassenschaften der Sauftouristen. Für die einen ein Grund, die Insel gänzlich zu meiden – für die anderen erst recht eine Motivation, die Ferien auf Malle zu verbringen oder gleich dorthin auszuwandern.
Doch auch die eigentlich ruhiger gelegenen Fleckchen verzeichneten in den letzten Jahren stetig mehr Besucher. Und so mutierte Mallorca für immer mehr Deutsche zur Lieblings-Urlaubsinsel und sogar zur zweiten Heimat. Den Einheimischen sind die Zustände schon lange ein Dorn im Auge. Zum einen profitieren längst nicht so viele Mallorquiner von Tourismuseinnahmen, wie man vielleicht annimmt. Etwa 20 Prozent bewegen sich sogar an der Armutsgrenze. Zum anderen wird es immer enger auf der Insel, da es an Wohnraum fehlt. Ein Versäumnis der Politik, wie viele finden. Dem Tourismus würde Priorität eingeräumt. Daher geht die Bevölkerung Mallorcas immer wieder auf die Straßen, um ihren Unmut bei Demonstrationen kundzutun.
Immer mehr Deutsche meiden einstige Lieblings-Urlaubsinsel
Vor allem Deutsche, die die Insel schon seit vielen Jahren oder gar Jahrzehnten besuchen, zieht es inzwischen woanders hin. Einerseits zeigen sie sich von den Sauftouristen genervt, andererseits von den steigenden Preisen, die durch den Massentourismus bedingt sind. Generell sei es auf Mallorca inzwischen einfach viel zu voll. Nicht mehr nur beliebte Ausflugsziele seien vollkommen überlaufen. Auch greifen immer mehr Verbote um sich. So sprechen beispielsweise immer mehr Ladenbesitzer Foto-Verbote aus, um den sogenannten Selfie-Touris einen Riegel vorzuschieben. Auch fordert die spanische Gewerkschaft CCOO eine Erhöhung der Kurtaxe auf 15 Euro. Hintergrund sei nicht, mehr Geld zu verdienen. Die Verantwortlichen hoffen damit potenzielle Urlauber abzuschrecken.
(Quellen: Eigene Recherche der ka-insider-Redakteure, DW)














