Es ist ein schwerer Schlag für die Verbraucher und die gesamte Branche: Dieser deutsche Getränkehersteller stellt jetzt seine Produktion ein. Die Gründe sind sehr ungewöhnlich und einmalig.
Die Lebensmittelbranche sieht sich aktuell mit schweren Zeiten konfrontiert. Viele Unternehmen leiden unter erhöhten Kosten in allen Bereichen. Dass dieser deutsche Getränkehersteller jetzt seine Produktion einstellt, hat jedoch andere, überraschende Gründe.
Mit dieser ungewöhnlichen Herausforderung hat der Getränkehersteller nicht gerechnet
Die Brauerei Kastner aus der Oberpfalz hat bekannt gegeben, dass sie Ende Mai ihre Produktion einstellen wird. Damit endet eine noch junge, aber vielversprechende Erfolgsgeschichte. Obwohl die Nachfrage nach den Bierspezialitäten der Brauerei hoch war, machten die wirtschaftlichen Bedingungen ein Weiterführen des Betriebs unmöglich. Besonders die drastisch gestiegenen Kosten für Energie und Rohstoffe setzen kleinen Brauereien immer stärker zu. Während Großkonzerne durch hohe Produktionsmengen bessere Preise erzielen, stehen kleinere Betriebe zunehmend unter Druck.
Doch ein weiterer, unerwarteter Faktor erschwerte der Brauerei zusätzlich das Geschäft: die stockende Rückgabe von Leergut. Leere Flaschen und Fässer bleiben aus, was die kontinuierliche Nachbeschaffung neuer Behälter notwendig macht. Und tatsächlich unterschätzen viele diesen zusätzlichen Kostenfaktor. Doch für kleinere Unternehmen kann dies leider in der Tat existenzgefährdend sein. Die traditionellen Mehrwegsysteme geraten ins Wanken, weil viele Verbraucher ihre Pfandflaschen nicht rechtzeitig zurückbringen.
Ein schwerer Abschied steht bevor, doch eine letzte Chance haben Kunden noch
Gegründet im Jahr 2019, konnte sich Kastner innerhalb kürzester Zeit einen Namen machen. Die Biere erfreuten sich nicht nur in der Region, sondern auch überregional großer Beliebtheit. Trotzdem reichten ein engagiertes Team und treue Kunden nicht aus, um den Betrieb langfristig zu sichern. Bis zum 31. Mai bleibt der Bierverkauf donnerstags für eine Stunde geöffnet, sodass Kunden sich noch mit den letzten Beständen eindecken können. Gutscheine werden nur noch bis Ende April akzeptiert. Die Brauerei ermöglicht eine Pfandrückgabe bis Oktober, um den Kunden eine faire Möglichkeit zur Rückgabe der Leergutbestände zu geben.
Die Schließung von Kastner steht exemplarisch für eine besorgniserregende Entwicklung. In den letzten Jahren haben zahlreiche kleine Brauereien aufgegeben, während die großen Marken weiter expandieren. Traditionsbetriebe stehen vor der Wahl: massive Investitionen oder das endgültige Aus. Die deutsche Bierlandschaft verändert sich – und für viele kleine Brauer bleibt ungewiss, wie lange sie noch bestehen können.