Wasserstofffirma schlittert in die Insolvenz – “Sollte der Hit werden”

Große weißblaue Behälter mit Wasserstoff stehen auf einem Gelände. Darin befindet sich Wasserstoffgas, das wohl für die Erzeugung von Strom verwendet wird. Im Hintergrund befindet sich eine Anlage für Windkraft.
Symbolbild © istockphoto/audioundwerbung

Eine Wasserstofffirma schlittert überraschend in die Insolvenz. Das Start-up gilt eigentlich als große Hoffnung für die Energiewende in Deutschland. Jetzt ist vollkommen unklar, wie es mit dem Unternehmen weitergeht. 

Dieser Betrieb ist einer der Säulen, auf die viele bei der Energiewende große Stücke gesetzt hatten. Aber jetzt muss die Wasserstofffirma Insolvenz anmelden und viele der großen Pläne überdenken.

Streit mit Investor: Bekanntes Start-up gerät ins Wanken

Ein großer Hoffnungsträger bei erneuerbaren Energien in Deutschland gerät mächtig ins Wanken. Das Start-up “HH2E” aus Hamburg muss Insolvenz anmelden und einige große Projekte überdenken. Die Firma will eigentlich große Mengen an Wasserstoff produzieren, um darauf Strom oder alternative Kraftstoffe herzustellen. Auch die Politik setzt große Stücke auf das Start-up, das vor allem für nächstes Jahr mehrere Großprojekte plant. Die Geschäftsführung meldet jetzt eine Insolvenz in Eigenverwaltung an. Denn in den nächsten Monaten will das Unternehmen die Weichen stellen, neues Geld für die vielen Mega-Projekte in Deutschland einzusammeln.

Obwohl das Start-up erst drei Jahre alt ist, sorgte das Unternehmen bereits für viel Aufsehen. Schließlich klingt die grundsätzliche Idee hochmodern: In Zeiten, in denen viel Sonne- oder Windenergie produziert wird, will HH2E den überschüssigen Strom für die Herstellung von grünem Wasserstoff benutzen. Dieser soll sowohl für die Chemiebranche als auch für alternative Antriebe verwendet werden. Um dieses Vorhaben umzusetzen, braucht das Unternehmen jedoch viel Geld. Denn die Geschäftsführung baut riesige Anlagen, um den grünen Wasserstoff überhaupt herzustellen. Die Wasserstofffirma schlittert in die Insolvenz, weil ein Großinvestor die Gelder für eine riesige Anlage an der Ostsee nicht mitfinanzieren will.

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Gespräche nicht ausgeschlossen: Weiterer Großauftrag ist in Gefahr

Laut Geschäftsleitung soll die Insolvenz aktuell dazu dienen, sich bei der Finanzierung generell neu aufzustellen. Andere Großprojekte würde das Start-up jedoch nach wie vor am Laufen halten, berichtet eine Führungskraft in einem öffentlichen Statement. Dazu gehört auch eine Kooperation mit dem Flughafen Leipzig/Halle, mit dem HH2E gemeinsam einen grünen Kraftstoff für Flugzeuge auf den Markt bringen will. Die Leitung des Flughafens lässt hingegen noch offen, ob sie auch Gespräche mit anderen Unternehmen für das Projekt aufnehmen wird. In einem öffentliches Statement schloss ein Flughafen-Leiter dieses Szenario nämlich nicht aus.