Weiße Netze: Hochgiftiges Insekt breitet sich in Deutschland aus

Eine krude Ansammlung eines außergewöhnlichen Insekts schmiegt sich in einer länglichen, baumwollartigen, weißen, stoffartigen Kette um einen Baum. Vor diesem Insekt sollte man sich hüten.
Symbolbild © imago/blickwinkel

Sie sind wichtig für die Natur, doch nicht jedermanns Sache. Insekten sind im Sommer überall. Nun breitet sich jedoch ein hochgiftiges, sehr lästiges neues Insekt in Deutschland aus.

Viele Menschen gruseln und ekeln sich vor Insekten und allerlei Krabbelviechern. Manche Arten sind einheimisch, manche eingewandert und mache sogar invasiv und erst vor Kurzem hierzulande angekommen. Ein besonders Exemplar bereitet in letzter Zeit Forschern sowie Einwohnern viel Ärger. Denn ein hochgiftiges Insekt wie dieses ist in Deutschland schon eine Ausnahme.

Der Eichenprozessionsspinner und seine Ausbreitung

Der Eichenprozessionsspinner, ein Nachtfalter, verbreitet sich zunehmend in den Parks und Wäldern Deutschlands. Seine Raupen, die in den Kronen von Stiel- und Traubeneichen leben, stellen eine Gesundheitsgefahr für Menschen dar. Mit dem Anstieg der Temperaturen durch den Klimawandel hat sich auch die Ausbreitung des Schädlings verstärkt. Experten erklären, dass die Entwicklung des Eichenprozessionsspinners stark von den Witterungsbedingungen beeinflusst werde.

Vor allem ein zeitiger Anstieg der Frühjahrstemperaturen begünstigt den Larvenschlupf und das Wachstum der Raupen. Diese bilden große Nester an den Bäumen, aus denen feine Brennhaare austreten, die für Menschen und Tiere gefährlich sind. Die Beobachtungen zeigen zyklische Schwankungen in der Population des Eichenprozessionsspinners. Trotz natürlicher Regulationsmechanismen kommt es deshalb alle paar Jahre zu Massenvermehrungen des Schädlings. Biologen betonen daher eindringlich die Wichtigkeit der Stärkung natürlicher Gegenspieler, um die Populationen des Eichenprozessionsspinners langfristig zu kontrollieren.

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Gesundheitsrisiken und Maßnahmen gegen den Eichenprozessionsspinner

Die feinen Brennhaare der Raupen des Eichenprozessionsspinners können beim Menschen Entzündungen, Juckreiz und Atembeschwerden verursachen. Daher gilt bei Begegnungen mit dieser Insektenart besondere Vorsicht. Besonders gefährlich ist zudem das Einatmen der Brennhaare, das zu ernsthaften Gesundheitsproblemen führen kann. Deshalb ist Vorsicht geboten, insbesondere bei Aktivitäten im Freien.

Die Stadt Fulda setzt nun zu Recht biologische Mittel ein, um die Raupen des Eichenprozessionsspinners zu bekämpfen und die Bevölkerung zu schützen. Dennoch empfehlen Experten, dass die Bevölkerung betroffene Gebiete meiden und keine Eigeninitiative zur Entfernung der Nester ergreifen sollte. Stattdessen sollten spezialisierte Firmen beauftragt werden. Komplett los wird man die kleinen Viecher allerdings vorerst leider nicht. Zu groß ist ihre Anzahl und zu anpassungsfähig sind sie. Deshalb hilft vielleicht nur eins: Einfach gelassen bleiben und die natürliche Rolle der Eiche und des Schmetterlings im Ökosystem würdigen.