Wende scheitert: Deutschland erzeugt zu wenig Windkraft-Energie

Viele Solarpanele und drei Windräder stehen auf einem Feld an der Küste und erzeugen erneuerbare Energie. Der Himmel ist blau und es sind ein paar Wolken zu sehen.
Symbolbild © istockphoto/imacoconut

Eine ungewöhnliche Wetterlage sorgt dafür, dass in Deutschland aktuell viel zu wenig Windkraft-Energie erzeugt wird. Die Folgen sind massive Einbußen bei der Stromproduktion, steigende Preise und Sorgen um die Versorgungssicherheit.

Eine ungewöhnliche Wetterlage bringt Deutschlands Energiewende ins Wanken. Die Windkraft liefert kaum noch Strom – mit teuren Folgen für alle Verbraucher.

Energie-Flaute: Wo bleibt der Wind?

Deutschland steht still! Zumindest, wenn es um Windkraft geht. Was auf den ersten Blick nach einem harmlosen Wetterphänomen aussieht, entwickelt sich zunehmend zu einem Problem mit Wucht. Seit Monaten weht in vielen Regionen kaum ein Lüftchen. Die Windgeschwindigkeit ist auf den tiefsten Stand seit über fünfzig Jahren gefallen. Der Grund: Eine ungewöhnlich hartnäckige Serie von Hochdruckgebieten.

Diese Wetterlage bringt nicht nur Sonne satt und Trockenheit, sondern auch eine kräftige Delle in die Energieproduktion. Besonders die Windkraft leidet und mit ihr der gesamte Strommarkt. Denn ohne Wind gibt es auch keine Energie aus den riesigen Windrädern, die in vielen Teilen Deutschlands das Landschaftsbild prägen.

Zu wenig Windkraft-Energie: Strompreise explodieren

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Normalerweise sorgt der Wind vor allem in den Abendstunden für Entlastung. Dann weht er kräftig, die Rotorblätter drehen sich, und die Preise an der Strombörse fallen. Doch 2025 ist alles anders. Statt des üblichen Tagesmittelwerts von acht Cent pro Kilowattstunde kletterten die Preise am Abend im ersten Quartal stellenweise auf satte 20 bis 30 Cent. Laut Experten können die Solaranlagen, die tagsüber bei Sonnenschein ordentlich Strom liefern, dies teilweise ausgleichen, allerdings nicht im dunklen Winter. Die Folge: steigende Kosten für Verbraucher und Unternehmen.

Die Diskussion um die Versorgungssicherheit nimmt wieder Fahrt auf. Ohne verlässliche Windenergie könnten im Winter Stromengpässe drohen. Und solange Speicherlösungen in Deutschland noch Mangelware sind, bleibt nur ein Ausweg: neue Gaskraftwerke. Genau das sieht auch der Koalitionsvertrag vor. Klar ist: Wenn der Wind weiter ausbleibt, wird es für Deutschland nicht nur dunkel, sondern auch teuer. Die aktuelle Wetterlage zeigt schmerzhaft, wie abhängig Deutschland inzwischen von regenerativer Energie ist und wie dünn die Sicherheitsnetze gestrickt sind.