Winter-Wetter: Schwere Glatteis-Unfälle in Baden-Württemberg!

Räumungsdienst auf Autobahn mit Schnee.
Symbolbild Foto: Matthias Balk/dpa

Karlsruhe-Insider (dpa/lsw) – Ein erneuter Wintereinbruch hat es auf den Straßen in Baden-Württemberg ordentlich scheppern lassen.

Mehrere Menschen wurden bei Unfällen auf glatten Fahrbahnen verletzt. In der Nacht zum Montag und auch tagsüber hatte es vielerorts immer wieder geschneit.

Für Dienstag erwartet der Deutsche Wetterdienst im Südwesten ebenfalls Schneefall. Autofahrer müssen sich auf Glätte einstellen.

«Vorausschauendes und umsichtiges Fahren sind das Wichtigste», betonte das Polizeipräsidium Ulm in einer Mitteilung. Dabei sollten Fahrer das Tempo den Straßen- und Wetterverhältnissen anpassen, einen großen Abstand zu Vorausfahrenden halten und mit Bedacht reagieren – etwa abrupte Lenkbewegungen oder Bremsmanöver möglichst vermeiden.

Allein in den Landkreisen Böblingen und Ludwigsburg zählte die Polizei am Montag in den Morgenstunden 65 Unfälle infolge kräftiger Schneefälle. Bei drei Karambolagen, unter anderem auf der Autobahn 81, seien fünf Menschen verletzt worden. Meist krachten Autos
gegeneinander, in Renningen (Landkreis Böblingen) prallte aber auch ein Autofahrer gegen eine Straßenlaterne und verletzte sich leicht.

Im Zuständigkeitsbereich der Ulmer Polizei verzeichneten die Beamten am Montagvormittag rund 50 Unfälle, die sie auf winterliche Witterung zurückführten. So rutschte ein 52-Jähriger in Giengen an der Brenz (Landkreis Heidenheim) auf einem noch nicht geräumten Gehweg aus und kam mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus. Die Polizei prüft nun, ob hier gegen Räum- und Streupflichten verstoßen wurde.

Auf der Bundesstraße 19 nahe Obergröningen (Ostalbkreis) wurde eine Autofahrerin schwer verletzt, als sie auf schneeglatter Straße auf die Gegenfahrbahn geriet und mit einem Reisebus zusammenstieß. Die Feuerwehr befreite die 36-Jährige aus dem Wrack. Auch den 62 Jahre alten Busfahrer brachten die Helfer sicherheitshalber in eine Klinik.

Glimpflicher verlief da der Unfall eines Linienbusses in Meßstetten (Zollernalbkreis): Dieser war in einer langgezogenen Linkskurve auf schneebedeckter Fahrbahn mit der gesamten rechten Fahrzeugseite von der Straße abgekommen. Zwar wurden nach ersten Erkenntnissen ein Leitpfosten und eine Warnbake beschädigt, der 31 Jahre alte Fahrer blieb aber unversehrt. Fahrgäste waren keine im Bus.

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In Lautenbach (Ortenaukreis) überschlug sich das Auto einer 36-Jährigen zweimal, nachdem es wohl wegen der Schneeglätte in Richtung eines Abhangs gerutscht war. Die Frau blieb unverletzt.

Doch auch abgesehen von Unfällen hatten viele Fahrer mit den Folgen des Winters zu kämpfen. «Gerade im Bereich von Steigungen kam zu kurzzeitigen Verkehrsbehinderungen, bis die Räumfahrzeuge durchgefahren waren», teilte die Ulmer Polizei mit.

Dabei sind die eigentlichen Helfer auch nicht vor Unfällen gefeit: So kam eine 21-Jährige mit einem Schneeräumfahrzeug beim Versuch, einem Lastwagen auszuweichen, bei Oberdischingen (Alb-Donau-Kreis) von der Straße ab. Der Wagen rutschte die Böschung hinunter und kippte auf die Beifahrerseite. Rettungskräfte brachten die verletzte Fahrerin in
eine Klinik. In Villingen-Schwenningen (Schwarzwald-Baar-Kreises) wiederum geriet ein 31-Jähriger beim Schneeräumen mit einem Lastwagen ins Schleudern und stieß gegen ein geparktes Auto.

Wetterbedingte Unfälle vermeldeten mehrere Polizeipräsidien auch vom Wochenende. Das Thema dürfte noch ein paar Tage aktuell bleiben: Die Prognosen des Wetterdienstes gehen für die Nacht vom Dienstag von Temperaturen unter dem Gefrierpunkt aus. In der Früh soll es im Nordosten wieder Schnee geben. Tagsüber liegen die Höchstwerte bei minus drei bis plus sechs Grad, wie die Meteorologen vorhersagten. Schnee, Eis und Kälte dürften demnach auch den Mittwoch bestimmen. Erst dann werde es langsam etwas wärmer und regne eher.