Und wieder gab es Wolfssichtungen in der Nähe von Wohnsiedlungen. Nun verbieten erste Kitas Ausflüge und Spaziergänge durch die Natur.
Ganz besonders kleine Kinder freuen sich über einen Tag in der Natur. Sie haben besonders viel Energie und lieben es, umherzutollen. Das wissen auch die Kindergärten und Kitas und planen darum regelmäßig entsprechende Ausflüge mit den Kleinen. Doch seit einer erneuten Wolfssichtung in der Nähe eines Wohngebietes ist damit jetzt erst einmal Schluss.
Waldstationen sind geschlossen
Die Rede ist von dem Kindergarten “Rappelkiste” in Waldkappel sowie dem Kindergarten “Pusteblume” in Bischhausen. Beide Einrichtungen haben sogenannte Waldstationen, welche sie derzeit aufgrund der Wolfssichtungen nicht mehr nutzen. Außerdem wollen beide Kindergärten vorerst auch auf Ausflüge oder Spaziergänge durch den Wald verzichten.
Träger der beiden Kindergärten ist die Stadt Waldkappel. Nach einer erneuten Wolfssichtung hat hier der Bürgermeister gemeinsam mit den Kita-Leitungen, Elternbeiräten sowie einem Tierarzt und dem Wolfskenner Dr. Michael Weiler zu einer Krisensitzung eingeladen. Frank Koch, so der Name des Bürgermeisters der Stadt Waldkappel, erzählte anschließend von dem Ergebnis der Krisensitzung in den Medien. So wurde offenbar noch am selben Abend beschlossen, dass es keine Besuche mehr der Waldstationen für die Kitas geben soll. Zudem will man auch auf entsprechende Spaziergänge durch Wald und Flur verzichten. Grund dafür waren die Ausführungen des Wolfsexperten Michael Weiler nach den Wolfssichtungen.
Abstimmungsergebnis ist eindeutig
Dieser beachte den Anwesenden der Krisensitzung in einem neutral gehaltenen Vortrag jede Menge Wisse über das Leben der Wölfe und ihre Verhaltensweisen bei. Als Wolfsexperte hat er selbst viele Wolfssichtungen erlebt und die Tiere viele Jahre lang im Osten von Europa erforscht. Aus dieser Zeit brachte er unter anderem auch mehrere Fotos von Wolfsangriffen und ihren Opfern mit. Neben mehreren gerissenen Nutztieren gab es dabei auch Bilder von zwei Kindern. Diese wurden von Wölfen schwer verletzt, eines von ihnen verstarb sogar als Folge des Angriffs.
Nach diesem Vortrag wurde abgestimmt, ob die Kinder trotz der Wolfssichtungen in Zukunft noch in den Wald dürfen. Und das Ergebnis war eindeutig: Die Anwesenden der Krisensitzung hielten es für zu gefährlich. Stattdessen will man jetzt nach Alternativen für die Kinder suchen. Denn natürlich, so auch der Bürgermeister in den Medien, wolle man den Kindern die Natur nicht dauerhaft vorenthalten.