Work-Life-Balance vor dem Aus: Bürger sollen mehr arbeiten

Ein Verkehrsschild "Bauarbeiten" prangt vor blauem Himmel und der schwarz-rot-goldenen Deutschland-Flagge. Darunter steht ein Zeichen mit dem Schriftzug "Wirtschaft". In Baden-Württemberg gibt es immer weniger Jobs.
Symbolbild © istockphoto/Stadtratte

Zu heftigen Protesten hat die Forderung von Bundeskanzler Friedrich Merz geführt, dass die Bürger wieder mehr arbeiten sollen. Damit könnte die immer wichtiger werdende Work-Life-Balance wohl wieder vor dem Aus stehen.

Bundeskanzler Friedrich Merz ist gerade einmal eine Woche im Amt und schon hat er sich bei der deutschen Bevölkerung unbeliebt gemacht. Nach seiner Rede steht wohl die Work-Life-Balance vor dem Aus, denn er will, dass die Menschen hierzulande mehr arbeiten.

Generationen im Wandel: Work-Life-Balance ist das Stichwort der jüngeren Generationen

Bei der Arbeitseinstellung der nachrückenden Generationen scheiden sich die Geister und es entbrennt auch mal ein heftiger Streit zwischen Alt und Jung. Denn während es für unsere Eltern und Großeltern keine Frage des Willens, sondern der Notwendigkeit war, einer geregelten Arbeit nachzugehen und ordentlich Gas zu geben, sieht die heutige Generation dies anders. Die jüngeren Bürger wollen nicht ihr Leben damit verbringen, nur zu arbeiten und nichts von ihrer Freizeit zu haben. Ein Stichwort war die 4-Tage-Woche: Arbeiten bis Donnerstagabend, zur Not auch mit Überstunden, und dann ins lange Wochenende gehen. Doch genau das soll es wohl nicht mehr geben – wenn es nach Friedrich Merz geht.

Heftige Proteste: Vorschläge von Merz stoßen auf keine Gegenliebe

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Dass ein neuer Wind unter Friedrich Merz wehen wird, war wohl den meisten klar. Doch was er sich genau vorstellt, gab er jetzt in einer Rede bekannt. So fordert er eine Verschlankung der Bürokratie und die Senkung der Energiekosten. Außerdem fordert der Bundeskanzler mehr Einsatz jedes einzelnen Bürgers. Damit Deutschland wieder Wohlstand erfahre, müsse jeder einzelne anpacken. Dies bedeutet eine 40-Stunden-Woche für die Arbeitnehmer. Im Gegenzug soll es pro Tag aber keine Höchstarbeitszeit mehr geben. Unternehmen können dann mit ihren Angestellten beispielsweise aushandeln, dass die Arbeitszeit für die Woche bis Donnerstag erledigt ist. So wäre eine 4-Tage-Woche auch mit der neuen Koalition umsetzbar.

In den sozialen Medien mehren sich seit der Rede von Friedrich Merz im Bundestag die Proteste. Dies sei für Menschen, die körperlich schwer arbeiten würden, überhaupt nicht umsetzbar. Die Nutzer gehen auf die Barrikaden und stellen sich gegen die Vorschläge der Koalition. Denn wenn jemand freiwillig arbeite, lohne sich das steuerlich beispielsweise nicht wirklich. Hier müsse die Regierung ansetzen. Arbeit müsse sich wieder lohnen, genauso wie freiwilliger Einsatz. Nur so motiviere man die Arbeitnehmer auch, wieder mehr zu arbeiten.