Zahlreiche Verletzte! Hunderte Glätteunfälle in Baden-Württemberg

Symbolbild Foto: Fabian Geier

Karlsruhe-Insider (dpa/lsw) – Mehr als 300 Fahrzeuge sind auf spiegelglatten Straßen im Südwesten verunglückt.

In den meisten Fällen blieben die Insassen unverletzt, es gab jedoch auch landesweit zahlreiche Verletzte, wie die verschiedenen Polizeipräsidien mitteilten.

In der Nacht zum Dienstag war erstmals in diesem Jahr verbreitet Schnee gefallen. «Das ist im Grunde der erste Schnee, der bis ins Flächenland gekommen ist», erklärte Meteorologe Thomas Schuster vom Deutschen Wetterdienst (DWD). Zuvor habe es lediglich im Bergland vereinzelt geschneit.

Im Zuständigkeitsbereich des Heilbronner Polizeipräsidiums geschahen mehr als hundert Unfälle. In 13 Fällen sei mindestens ein Mensch verletzt worden, sagte ein Sprecher. Bei Neuenstein im Hohenlohekreis kam ein Auto aufgrund der Glätte von der Fahrbahn ab und stieß frontal gegen ein entgegenkommendes Auto. Drei Menschen wurden dabei schwer verletzt. Ein weiterer Frontalzusammenstoß mit zwei Schwerverletzten ereignete sich am Dienstagmorgen zwischen Heilbronn und Untergruppenbach.

Die Polizei in Ulm zählte mehr als hundert Unfälle. In Ochsenhausen im Landkreis Biberach fuhr ein Linienbus mit rund 15 Fahrgästen in ein vorausfahrendes Auto. Einem Sprecher zufolge hatte sich der Verkehr gestaut und dem Busfahrer gelang es aufgrund der Glätte nicht mehr, zu bremsen. Der Bus schlitterte in das Auto, wodurch dessen Fahrer leicht verletzt wurde. Alle Businsassen blieben unverletzt.

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Nach Angaben der Polizei waren einige Autofahrer noch mit Sommerreifen unterwegs, manche waren vermutlich nicht auf den plötzlichen Schneefall eingestellt. «Vielleicht hat der ein oder andere auch von dem Wetterumschwung gewusst, sich aber morgens nicht
die Zeit genommen und ist genauso schnell zur Arbeit gefahren, wie sonst», sagte ein Sprecher.

Die Polizei aus Mannheim berichtet von rund 30 Glätteunfällen. Ersten Erkenntnissen zufolge gab es dabei keine Verletzten, allerdings einen Sachschaden von insgesamt mindestens 100.000 Euro. Die Präsidien in Konstanz und auch in Reutlingen meldete am Dienstagvormittag jeweils 35 witterungsbedingte Einsätze, die Beamten aus Aalen registrierten allein innerhalb von drei Stunden rund 25 Glätteunfälle. Mehr als 20 Unfälle zählte das Polizeipräsidium Pforzheim.

Autofahrer sollten sich laut DWD noch bis Mittwochmorgen auf glatte Straßen einstellen. Bis zum Abend regne es noch verbreitet, es bestehe die Gefahr vor überfrierender Nässe, sagte DWD-Experte Schuster. Mittwoch und Donnerstag bleiben den Prognosen zufolge trocken – die Rutschgefahr sei entsprechend gering. In der Nacht zum Freitag ziehe jedoch neuer Niederschlag ins Land. Oberhalb von 800 Metern, in der Nacht zum Samstag auch ab 400 Metern, schneie es dann erneut. Die Temperaturen bewegen sich die nächsten Tage im niedrigen einstelligen oder auch im Minusbereich.