“Zu viele Veganer”: Nächste deutsche Metzgerei schließt für immer

Die Verkäuferin in einer Metzgerei greift hinter der Theke nach oben zu einer geräucherten Wurst, die an einer Wand mit weißen Fliesen hängt. Es sind unterschiedliche Wurstwaren zu sehen.
Symbolbild© imago/Panthermedia

Traditionsbetriebe haben es in Deutschland immer schwerer. Viele müssen Insolvenz anmelden oder verschwinden wegen fehlender Facharbeiter komplett. Nun trifft es auch eine deutsche Metzgerei, die bald für immer schließt.

Der Trend in Deutschland geht immer mehr zur fleischfreien und veganen Ernährung. Leider ist das für klassische Metzgereien ein großes Problem, denn immer mehr Betriebe stürzt diese Entwicklung in eine Krise. Nun schließt die nächste beliebte Metzgerei in einer deutschen Stadt und hinterlässt traurige Stammkunden und Besitzer.

Tradition unter Druck: Metzgereien kämpfen ums Überleben

Über Jahrzehnte hinweg prägten handwerkliche Metzgereien das Stadtbild in ganz Deutschland. Sie waren nicht nur Anlaufstellen für Fleisch- und Wurstwaren, sondern auch Orte des Vertrauens, an denen Qualität und persönliche Beratung im Mittelpunkt standen. Doch diese Tradition gerät zunehmend ins Wanken. Während Discounter mit Billigfleisch werben, stehen viele Familienbetriebe vor dem Aus.

Besonders in kleineren Städten zeigt sich der Wandel deutlich. Früher konkurrierten mehrere Metzgereien um Kundschaft, doch mittlerweile dominieren Supermärkte und Discounter den Markt. Die Gründe für das Metzgersterben sind vielfältig: Hohe Energiekosten, gestiegene Löhne und veränderte Essgewohnheiten setzen den Betrieben zu. Zudem entscheiden sich immer mehr Menschen bewusst für eine fleischarme oder fleischlose Ernährung. Für traditionelle Metzger bedeutet die Tatsache, dass es immer mehr Veganer im Land gibt, nicht nur Umsatzeinbußen, sondern eine ungewisse Zukunft.

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Ein besonders einschneidendes Beispiel für diesen Rückgang zeigt sich in Aalen. Die Filiale der Metzgerei Feichtenbeiner im Einkaufszentrum Mercatura muss heute, am 28. Februar, endgültig schließen. Damit verschwindet eine weitere Traditionsmetzgerei aus der Innenstadt. Wo einst Kunden Stammgäste waren, bleiben bald leere Theken zurück. Hinter dieser Schließung steckt die Insolvenz der “Eat & Meat Gesellschaft für Feinkostprodukte mbH”, die den Betrieb führte. Schon 2017 musste das Vorgängerunternehmen, die Landmetzgerei Feichtenbeiner, Insolvenz anmelden.

Der erneute wirtschaftliche Zusammenbruch bedeutet nicht nur das Ende eines etablierten Betriebs, sondern trifft auch 14 Angestellte, die von diesem Schritt betroffen sind. Die Auswirkungen auf die Stadt Aalen sind gravierend. 2022 musste bereits die Metzgerei Ruck endgültig aufgeben. Mit dem Aus von Feichtenbeiner bleiben nun nur noch wenige handwerkliche Fleischerfachgeschäfte. Für viele Einwohner bedeutet das nicht nur eine eingeschränkte Auswahl, sondern nach und nach auch das Ende einer kulinarischen Tradition. Die Frage bleibt, wie lange sich die letzten Betriebe unter diesen Bedingungen noch halten können.