10-Euro-Grenze: Beliebtes Lebensmittel der Deutschen viel teurer

Ein Mann steht vor seinem Einkaufswagen, in dem sich seine Einkäufe wie Getränke und Grundnahrungsmittel und Toilettenpapier befinden. Er hält gerade einen Zettel in der Hand, auf dem er offensichtlich notiert hat, was er benötigt.
Symbolbild © imago/Martin Wagner

Ein beliebter Sommersnack wird für die Deutschen viel teurer. Bauern schlagen Alarm, Betriebe geraten unter Druck, und eine ganze Tradition steht plötzlich auf der Kippe.

Deutschlands Lieblingssnack aus dem Sommer wird plötzlich zur Preisfalle. Viele Verbraucher fragen sich, warum er jetzt so teuer ist.

Preisschock im Supermarkt: Lieblingsfrucht der Deutschen viel teurer

Wer in diesen Tagen über den Wochenmarkt schlendert oder zum Obst im Supermarkt greift, reibt sich verwundert die Augen, denn für eine kleine Schale dieser roten Lieblingsfrucht werden teilweise bis zu zehn Euro fällig. Im Schnitt lag der Kilopreis im Jahr 2024 bei rund 6,70 Euro, und die Tendenz steigt. Zum Vergleich: 2014 zahlten Genießer noch etwa 3,60 Euro pro Kilo – eine Preisexplosion von satten 86 Prozent in nur zehn Jahren.

Die Rede ist natürlich von der Erdbeere. Sie gilt als Deutschlands beliebteste einheimische Frucht, denn laut einer aktuellen Umfrage bekennen sich 79 Prozent der Befragten als wahre Erdbeer- Fans. Doch jetzt macht der Preis selbst den treusten Naschkatzen einen Strich durch die Rechnung.

Erdbeerkrise in Deutschland: Landwirte schlagen Alarm

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Die Gründe für den Preisanstieg sind vielfältig und für viele Betriebe existenzbedrohend. Deutsche Erdbeerbauern schlagen Alarm: Immer höhere Kosten für Saisonarbeitskräfte, steigende Löhne und viel Bürokratie machen den Anbau zunehmend unattraktiv. Hinzu kommen die Folgen der Klimakrise, die den empfindlichen Früchten zusetzen. Während spanische und marokkanische Erdbeeren im Schnitt noch für rund fünf Euro pro Kilo über die Ladentheke gehen, zahlen Verbraucher für heimische Ware deutlich mehr. Viele greifen daher zur günstigeren, importierten Alternative, obwohl diese oft geschmacklich und qualitativ nicht mithalten kann.

Die deutschen Anbauflächen für Erdbeeren sind in den letzten zehn Jahren um fast dreißig Prozent geschrumpft. Und mit einer möglichen Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns auf fünfzehn Euro ab 2026 wächst die Angst vor weiteren Betriebsschließungen. Der Verband der Erdbeerbauern fordert bereits Sonderregelungen, denn der Mindestlohn müsse für diese Branche “eingefroren” werden, um den heimischen Anbau zu retten. Wer diesen Sommer deutsche Erdbeeren genießen will, muss also tief in die Tasche greifen oder sich mit weniger Aroma aus dem Ausland begnügen.