Ära endet: Deutscher Möbelriese schließt Werk nach Jahrzehnten

In einem Möbelhaus richtet sich der Blick auf verschiedene Modelle von Stühlen und Tischen. Sie sind neben- und hintereinander gereiht und mit Preisen ausgezeichnet. Auf den Regalen an den Wänden findet man weitere Stühle verschiedener Ausführung und aus unterschiedlichem Material.
Symbolbild © imago/photo2000

Das Ende ist besiegelt. Ein deutscher Möbelriese schließt sein Werk. Die Krise in der Möbelindustrie fordert damit ihr nächstes Opfer. Auch für die Beschäftigten des Unternehmens ist es das schmerzhafte Aus eines traditionsreichen Arbeitgebers. 

Jetzt gibt es kein Zurück mehr. Dieses Möbelunternehmen muss endgültig die Reißleine ziehen. Das ist der Grund für das traurige Ende.

Keine Besserung in Sicht: Möbelindustrie leidet unter Umsatzeinbußen

Kunden geben weniger aus, die Einnahmen sinken ‒ und jetzt bangen immer mehr Möbelhersteller um ihre Existenz. Im ersten Halbjahr 2025 ging der Branchenumsatz um ungefähr fünf Prozent zurück. Doch die Krise hat nicht erst in diesem Jahr begonnen. Schon seit 2023 leiden Möbelanbieter unter der Kaufzurückhaltung und hohen Betriebskosten. Zuvor sah es noch ganz anders aus: Zu Corona-Zeiten boomte es in der Branche. Viele Menschen hatten mehr Zeit, um ihre eigenen vier Wände neu einzurichten. Steigende Lebenshaltungskosten und wirtschaftliche Unsicherheiten haben der Kauflaune jedoch einen Dämpfer verpasst.

Branchenkrise: Jetzt schließt ein deutscher Möbelriese

Nun muss auch das Möbelunternehmen Nowy Styl schwere Entscheidungen treffen. Eine davon bezieht sich auf ein Werk in Hallenberg. Dort befindet sich der Hauptstandort der Tochterfirma Kusch+Co, ein traditionsreiches Unternehmen aus Deutschland, das schon seit über 85 Jahren existiert. Jetzt muss es sich den anhaltenden Schwierigkeiten in der Branche beugen. Für die rund 110 Mitarbeiter will man eigenen Angaben nach Lösungen finden. Unter anderem wird wohl versucht, Jobs in der Nähe von Hallenberg und an einem Produktstationsstandort von Nowy Styl in Niedersachen zu vermitteln.

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Hintergrund der Schließung ist unter anderem die gesunkene Nachfrage. Die herausfordernde Marktlage macht dem Unternehmen ebenfalls zu schaffen. Von einer Insolvenz wird allerdings nicht gesprochen. Kusch+ Co. hat sich auf die Herstellung von hochwertigen Sitzmöbeln spezialisiert, die beispielsweise in Flughäfen und Büros zu finden sind. Auch Tische gehören zum Sortiment. Anfang 2019 hatte der polnische Büromöbelhersteller Nowy Styl das Hallenberger Werk übernommen. Nach fast sieben Jahren folgt nun die endgültige Schließung der Produktion in Nordrhein-Westfalen.