Aldi, Lidl & Co: Bestimmtes Fleisch im Supermarkt wird jetzt teurer

Eine Frau hält in einem Supermarkt zwei Pakete Würstchen in der Hand
Symbolbild © istockphoto/sergeyryzhov

Im Supermarkt wird das Fleisch jetzt teurer. Die Discounter drehen an der Preisschraube. Doch von den Preiserhöhungen profitieren weder die Tierhalter noch die Produzenten oder die Schlachthöfe.

Deutschland ist ein Land von Fleischessern. Da nehmen die Kunden sogar in Kauf, im Supermarkt mehr dafür zu bezahlen. Bestimmte Fleischsorten werden teurer. Die Gründe dafür sind bekannt. Doch die Tierhaltung wird von dieser Preissteigerung wohl kaum profitieren.

Preissteigerungen im Supermarkt: Bestimmtes Fleisch teurer 

Auf Basis mehrerer Analysemodelle zeigt ein aktueller Bericht eine durchschnittliche Preissteigerung bei Lebensmitteln von rund 22 Prozent. Das merkt jeder Verbraucher beim Einkauf. Einer der Hauptgründe hierfür sind die gestiegenen Energiekosten. Doch von den Preissteigerungen haben bisher nur wenige profitiert.

Verbraucher, die glauben, beim Kauf von Fleisch für das Wohl der Tiere tiefer in die Tasche greifen zu müssen, liegen in den meisten Fällen falsch. Die hohen Preise sind auf andere Gründe zurückzuführen. Im Vergleich zum Vorjahr haben die Hersteller von Wurst und Schinken ihre Preise nämlich nur einmal erhöht, und das im März 2022. Damals drehten sie um 12 Prozent an der Preisschraube.

Preise bei Discountern im Schnitt viermal erhöht 

Nach dieser Erhöhung haben die Discounter im Schnitt jedoch noch vier weitere Male die Preise angehoben. Experten gehen davon aus, dass die Preiserhöhungen im Handel deutlich über der Wertschöpfungskette liegen. Es profitieren also die Supermärkte, aber nicht die Hersteller selbst.

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Dabei geht es den Erzeugern richtig schlecht. Sie kämpfen mit einer desolaten wirtschaftlichen Situation. Ein großes Problem sind dabei die zu hohen Strompreise. Außerdem leidet die Landwirtschaft nach Angaben der Verbraucherzentrale weiter unter den gestiegenen Ausgaben für Futtermittel und Dünger.

Deutsche essen immer weniger Fleisch

Auch die offiziellen Verbände wie der Bundesverband deutscher Wurst- und Schinkenhersteller leiden unter den Mehrkosten für Personal, Rohstoffe, Logistik und Energie. Diese Kostensteigerungen können nicht direkt an den Handel weitergegeben werden. Der Handel, so heißt es, habe eine Preiserhöhung sogar weitgehend abgelehnt. Gerade die große Marktmacht des Handels lässt den Erzeugern und der Landwirtschaft damit kaum Spielraum. So steigen vor Ostern die Preise für Fleisch und Wurstwaren wieder deutlich an, ohne dass die Hersteller etwas davon abbekommen.

Im Gegenzug gibt es so wenig Fleischkonsumenten wie noch nie seit 1989. Der Trend, mehrheitlich auf Fleisch zu verzichten, setzt sich in der Bevölkerung weiter durch.