Verbraucher-Schock: Nächstes Alltags-Lebensmittel wird Luxusprodukt

Supermarktregale mit Lebensmittel
Symbolbild © istockphoto/gopixa

Lieferschwierigkeiten und die hohe Inflation sorgen für Knappheit bei vielen verschiedenen Produkten. Ob Obst, Fleisch oder Gemüse, die Teuerung macht derzeit vor nichts halt.

Die Lebenshaltungskosten sind in den vergangenen Wochen und Monaten stark angestiegen. Angeheizt wird die Inflation in Europa noch zusätzlich durch den Ukraine-Russland Konflikt, die Nachwehen der Covid-19-Pandemie sowie die anhaltenden Lieferschwierigkeiten.

Doch neben den Energiepreisen sind es vor allem auch die Lebensmittel, die teurer geworden sind. Viele werden immer knapper. In der Vergangenheit wurde schon über Sonnenblumenöl oder Weizen berichtet. Die neueste Preis-Entwicklung betrifft nun den Salat. Der trockene Sommer sorgte dafür, dass es in vielen Gebieten zu einer Dürre kam und somit das Erntevolumen verringert wurde. Ausgerechnet Salat gilt somit vermutlich bald als Luxusprodukt.

Krieg trägt keine Schuld

Der Branchenverband Kulinaria hat in Bezug auf die Salatversorgung schon von einer Krise gesprochen. Hierbei geht der Verband auch davon aus, dass die Verknappung sowie die Teuerung in den kommenden Wochen weiter zunehmen könnte.

Denn während viele Personen die heißen Sommertage am kühlen Wasser verbrachten, kämpften die Landwirte mit der allgemeinen Trockenheit. Dies wurde zusätzlich verschärft, weil die Wassernutzung für große Anbauregionen teilweise untersagt worden ist. Für Salat, der in der Regel aus 95 Prozent Wasser besteht, denkbar schlechte Voraussetzungen.

Haupt-Übeltäter für hohe Salatpreise

Der Branchenverband Kulinaria führt weiter aus, dass der Salat vor allem unter den Hitzewellen stark gelitten hat. Die erste Hitzewelle im Juni habe den ersten erntereifen Salatköpfen zugesetzt. In weiterer Folge hat die starke Hitze im Juli dazu geführt, dass gravierende Qualitätsmängel aufgetreten sind, welche nicht mehr umkehrbar waren.

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Zusätzlich hat die weit verbreitete Schwarzfäule der Salaternte zugesetzt. Meist ausgelöst durch einen Pilz führt sie dazu, dass vor allem die unteren Blätter des Salates vollständig verfaulen.

Der Teuerung entgegenwirken: Eigenanbau

Marktbeobachter gehen davon aus, dass der Höhepunkt der Versorgungskrise im August bzw. im September erreicht sein sollte. Dennoch wird man die Auswirkungen im Supermarkt noch länger spüren.

Eine Option zu sparen. gibt es aber auch. Wer einen Balkon oder einen Garten hat, kann sich im Herbst noch gut mit selbst angebautem Salat versorgen. Die meisten Salat-Sorten haben ihre Hauptsaison ohnehin im Frühherbst, da dann die Sommerhitze langsam wegzieht und der Niederschlag wieder zunimmt.

Weitere Produkte von Inflation betroffen

Die Preisexplosionen der vergangenen Monate betrafen auch andere Produkte. Im August legten die allgemeinen Preise für Lebensmittel um 4,6 Prozent zu. Während Obst verhältnismäßig günstig wegkommt (2,5 Prozent Preissteigerung), hat es Fleischprodukte mit 3,5 Prozent deutlich härter getroffen. Am heftigsten fielen die Preissteigerungen bei Tomaten, Gurken und dem eben genannten Salat aus. Bei diesen Produkten liegt die Inflationsrate inzwischen bei stolzen 9 Prozent.