Die ersten Supermärkte führen jetzt Schranken an den Eingängen ein. Damit soll bei den Kunden etwas Bestimmtes bezweckt werden. Was dahintersteckt, erfährt man in diesem Artikel.
Die ersten Supermärkte haben jetzt Schranken an den Eingängen eingeführt. Auch Edeka zieht mit. Diese Maßnahme soll bei den Kunden etwas Bestimmtes bewirken.
Einkäufe können dauern
Wir kennen es alle: Eigentlich wollten wir nur schnell in den Supermarkt und eben einige Dinge besorgen, die uns noch fehlen. Bei den zwei oder drei Teilen sollte es doch sehr schnell gehen, oder? Am Ende hat der Einkauf nicht nur länger gedauert, sondern im Einkaufswagen ist auch sehr viel mehr gelandet, als wir ursprünglich geplant hatten. Und das geht schneller als gedacht. Denn beim Durchstreifen der Gänge springen uns immer wieder Dinge ins Auge, die wir doch eigentlich brauchen könnten oder auf die wir auch noch Appetit haben. So füllt sich der Wagen schnell mit Artikeln, die gar nicht auf unserer Einkaufsliste standen. Doch wie kommt das? Haben wir einfach nur einen schwachen Willen?
Supermärkte nutzen Schranken an den Eingängen als Strategie
Zunächst einmal können wir beruhigt sein, denn unser Einkaufswahn hat etwas mit den Strategien der Supermärkte zu tun, die aktiv eingesetzt werden, um den Kunden länger im Supermarkt zu halten und ihn dazu zu bewegen, mehr einzukaufen. Es fängt mit der Schranke oder der Schiebetür schon an. Eigentlich wollen wir eben kurz in den Markt hüpfen und notwendige Dinge besorgen. Daran hindert die Kunden schon die Schranke. Denn man muss anhalten oder zumindest den Schritt verlangsamen. Danach folgt meistens die Obst- und Gemüseabteilung, die schön ausgeleuchtet ist und den Kunden zum Verweilen einlädt. Obst und Gemüse ist schließlich nicht nur gesund. Man braucht es und kann es nicht auf Vorrat einkaufen.
Eine weitere Strategie bilden die Aufsteller mitten in den Gängen des Supermarktes. Diese suggerieren dem Kunden, dass diese Produkte nur eine begrenzte Zeit zur Verfügung stehen und zudem besonders günstig sind. Dadurch halten die Kunden ebenfalls an und entdecken dabei noch weitere Produkte. Aber geht die Strategie der Supermärkte überhaupt auf? Dieser Frage ging das ZDF auf den Grund und installierte in einigen Supermärkten Kameras und Lichtschranken. Und tatsächlich: Wurden die Strategien nicht angewandt, indem zum Beispiel keine Schranken und Aufsteller existierten und wurde die Obst- und Gemüseabteilung nicht ausgeleuchtet, blieben die meisten Kunden mit 1 Minute und 30 Sekunden ca. 1 Minute weniger in den Abteilungen.