Der Bekleidungssektor hat in Deutschland eine lange Tradition und ist eigentlich ein lukratives Geschäft. Nun schließt jedoch eine bekannte Modekette ihre letzten Geschäfte in Deutschland und setzt damit ein Warnzeichen für die gesamten Branche.
Lange prägte diese Marke das Bild deutscher Einkaufsstraßen, doch jetzt ist endgültig Schluss. Nach Jahrzehnten als fester Bestandteil des Modehandels schließt eine beliebte Modekette die letzten Geschäfte in Deutschland.
Modekette schließt Geschäfte: Das abrupte Ende einer Ära
Der Modehandel steht unter Druck: Steigende Kosten, ein verändertes Kaufverhalten und der unaufhaltsame Aufstieg des Onlineshoppings setzen vielen Unternehmen zu. Während einige Marken sich mit frischen Konzepten neu positionieren, schaffen es andere nicht mehr, wirtschaftlich zu überleben. Ein bekanntes Modelabel, das einst mit Hunderten Filialen in Deutschland präsent war, musste genau diese bittere Erfahrung machen.
Nach der Insolvenzmeldung von Esprit im Jahr 2024 folgte ein schrittweiser Rückzug. Ursprünglich sollten alle Geschäfte bereits im November geschlossen sein, doch einige blieben über die Feiertage hinweg offen, um das Weihnachtsgeschäft noch mitzunehmen. Nun sind die letzten Türen endgültig verschlossen. Auch die einstige Firmenzentrale in Ratingen ist verlassen. Dort, wo früher neue Kollektionen und Strategien entworfen wurden, herrscht heute Leere. Ein kleines Restteam ist noch mit der Abwicklung beschäftigt, doch die goldenen Zeiten sind vorbei.
Die späte Abrechnung nach zahlreichen Versäumnissen: Jetzt beginnt eine neue Ära
Der Untergang von Esprit ist dabei nicht allein wirtschaftlichen Faktoren zuzuschreiben. Fehlentscheidungen im Management, eine verspätete Reaktion auf neue Trends und ein schwächelndes Markenimage sorgten dafür, dass die einst so gefragten Styles nach und nach in der Bedeutungslosigkeit verschwanden. Modezyklen haben sich beschleunigt, doch die Marke hielt nicht Schritt. Während Konkurrenten auf Social Media und neue Design-Konzepte setzten, blieb das Label seinem alten Stil treu – und verlor so eine ganze Generation potenzieller Käufer.
Mit der Insolvenz ging auch der Verkauf der Markenrechte einher: Der Schuhhändler Deichmann sicherte sich die Rechte für den Schuhbereich, während das Unternehmen Theia Brands die Textilsparte übernahm. Ob und in welcher Form Esprit eine Zukunft in Europa hat, bleibt ungewiss. Fest steht jedoch: Ein Kapitel Modegeschichte in Deutschland ist endgültig beendet.