Ob man nun freiwillig den Ausweis als Pfand hinterlegt oder sogar darum gebeten wird: Es ist weder ratsam noch legal. Experten erklären, warum es sogar gefährlich sein kann und wie man in einer solchen Situation am besten handelt.
In bestimmten Situationen im Alltag ist ein Pfand nötig. Viele greifen dabei zum Ausweis. Dabei ist dies gar keine gute Idee. Wir erklären, warum man seinen Ausweis niemals als Pfand hinterlegen sollte.
Ausweis hinterlegen ist verboten
Das wissen viele Bürger nicht, und doch ist es sehr wichtig. Den Ausweis als Pfand zu hinterlegen, ist rechtlich verboten. Zudem darf man auch von niemandem verlangen, dass er seinen Ausweis hinterlegt. Experten raten dazu, seinen Personalausweis oder Reisepass niemals aus der Hand zu geben, auch wenn es noch so ehrenwert erscheinen mag.
Darin steckt ein enormes Risiko, das grundsätzlich niemand eingehen sollte. Der Ausweis ist ein wichtiges Dokument, und das nicht nur in Deutschland, sondern überall auf der Welt. Manchmal kann es aber passieren, dass man ein Pfand benötigt. Ob beim Tanken, wenn man nicht bezahlen kann, oder beim Ausleihen von Ski- oder Taucherausrüstung.
Vorsicht vor bösen Folgen
Weder das Personal noch der Chef vor Ort dürfen die Bürger jedoch nach ihrem Ausweis als Pfand fragen oder darum bitten, diesen zu hinterlegen. Denn sowohl die Aufforderung als auch, dieser nachzukommen, gilt als rechtswidrig. Der Grund: Der Ausweis gehört nicht demjenigen, auf den er ausgestellt ist, sondern er ist Eigentum der Bundesrepublik Deutschland.
Das Personalausweisgesetz (PauswG) befasst sich mit allen Belangen rund um den Personalausweis. Unter PAuswG § 1 Absatz 1 Satz 3 steht konkret beschrieben, dass das Entleihen des Ausweises verboten ist. “Vom Ausweisinhaber darf nicht verlangt werden, den Personalausweis zu hinterlegen oder in sonstiger Weise den Gewahrsam aufzugeben.”
So handeln Bürger korrekt
Laut § 27 Absatz 3 PAuswG darf ein Ausweisinhaber seinen Personalausweis auch nicht freiwillig als Pfand hinterlegen. Denn er muss stets dafür sorgen, dass ein elektronischer Identitätsnachweis, wie es der Ausweis heutezutage ist, sich in einer sicheren Umgebung befindet. Das Problem ist, dass es bei der Abgabe des Ausweises zur Entwendung von Daten oder auch Fingerabdrücken sowie digitalen Bildern kommen kann.
Anstatt den Ausweis als Pfand zu hinterlegen, gibt es einige Alternativen. So kann man zum Beispiel den Führerschein hinterlegen. Doch auch dies geschieht auf eigenes Risiko. Im Übrigen gibt es eine Ausnahme: Beamte, Behörden oder auch Ärzte dürfen den Ausweis entgegennehmen. Das sind dann aber auch schon alle Ausnahmen.