Was im ersten Moment unverständlich klingt, hat einen wichtigen Hintergrund: Ein bestimmter Kakao, der auf Weihnachtsmärkten angeboten wird, soll ein Namensverbot erhalten. Betreiber dürfen dann einen bestimmten Namen nicht mehr verwenden.
Die meisten von uns werden sicherlich schon einen Weihnachtsmarkt besucht und einen Glühwein oder Kakao getrunken haben. Doch nun soll ein bestimmter Kakao auf den Weihnachtsmärkten ein Namensverbot erhalten. Dies hat einen für die meisten einen unbekannten, aber doch schwerwiegenden Grund.
Da kommt keine Weihnachtsstimmung auf – wenn man den Hintergrund kennt
Crêpes, Kartoffelpuffer, gebratene Champignons, Bratwürstchen – und dazu Kakao mit Schuss oder Glühwein mit Schuss. Dazu sagt der ein oder andere selten Nein. Denn mit der festlichen Beleuchtung und den angebotenen Speisen und Getränken kommt Weihnachtsstimmung auf. Die entsprechende Musik und die mit Weihnachtsmützen umher spazierenden Menschen, die blinken und leuchten, tun ihr Übriges. Dazu wird ein bestimmter Kakao mit Schuss wird unter dem Namen Lumumba auf den Weihnachtsmärkten angeboten. Wer die Hintergrundgeschichte dazu kennt, dem vergeht dabei jedoch die Stimmung.
Den meisten Menschen vollkommen unbekannt
Die meisten mögen sich jetzt sicherlich fragen, was an dem Namen Lumumba so schlimm sein soll. Denn nur die wenigsten kennen die Geschichte dazu. Patrice Lumumba war ein schwarzer Freiheitskämpfer, der im Jahr 1925 noch mitten in die Kolonialzeit im Kongo hineingeboren wurde. Er lehnte sich gegen die Kolonialherrschaft auf und wollte sein Volk befreien. Als sein Land 1960 endlich die Unabhängigkeit erlangte, wurde Lumumba der erste Präsident des Kongo. Nur wenige Monate später wurde er jedoch erschossen, nachdem er in einem politischen Machtkampf verhaftet und von den belgischen Kolonialherren sowie amerikanischen Geheimdiensten als Bedrohung angesehen wurde.
Einen Kakao mit Schuss nach diesem Freiheitskämpfer zu benennen, geht den Geschichtskundigen und den Menschen dunkler Hautfarbe zu weit. Sie empfinden damit die historische Person als auf ein Objekt reduziert, was auch Lumumba nicht gerecht wird. Deshalb wird den Betreibern der Weihnachtsstände empfohlen, den Kakao mit Schuss unter einem anderen Namen anzubieten. Die Budenbesitzer verstehen die Argumentation und tragen den Gedanken mit.