Eine jahrhundertealte Tradition geht hier zu Ende. Diese deutsche Getränkemarke steht nun vorm Aus und wird schon bald ihre Türen für immer schließen. Wir verabschieden uns.
Vieles wird vorschnell als “Tradition” bezeichnet. Aber wenn dieser Begriff hier nicht zutrifft, tut er das nirgends. Eine berühmte Getränkemarke aus Bayern steht vorm Aus und wird noch in diesem Jahr ihren Betrieb einstellen.
Kaufkraft und Trinkgewohnheiten der Deutschen befinden sich im Wandel
Denn hier scheitert nicht irgendein Start-up. Die Geschichte der Brauerei reicht nämlich bis ins Jahr 1690 zurück. Dennoch scheint das Jahr 2024 ein Ende dieser Geschichte einzuläuten, da der Betrieb sich einfach nicht mehr halten kann. Eine gesunkene Kaufkraft und -lust spielen hier mit hinein. Aber auch die anhaltende abflauende Trinklust der Deutschen zeigt ihre Auswirkungen. Obwohl das auf dem derzeitigen Oktoberfest ganz anders aussieht, trinken wir seit mindestens 20 Jahren immer weniger Bier. Deshalb steht auch eine einst beliebte Getränkemarke aus Neu-Ulm vorm Aus. Man wird nun die letzten Flaschen verkaufen, aber keine weiteren mehr produzieren. Bis zum Ende des Jahres möchte man aber zumindest noch das eigene Restaurant mit dem “Schlössle Bier” beliefern. Ab 2025 müssen die Gäste des Schlössles dann auf ein anderes Bier oder Getränk ausweichen.
Auf Platz eins der Bierkonsumenten liegt ungeschlagen die Tschechische Republik, in der man jährlich 140 Liter Bier pro Person trinkt. 2003 waren das hierzulande auch immerhin noch ganze 124 Liter. Bereits 2022 waren wir bei “nur noch” 97 jährlichen Litern angekommen. Dass wir eigentlich einem sehr gesunden Trend folgen, weiß wohl jeder. Den Brauereien schmeckt diese Entwicklung hingegen nicht so gut, weshalb die Getränkemarke “Schlössle Bier” kurz vorm Aus stehend, sich schließlich selbst dazu entschieden hat, ihren Betrieb dauerhaft einzustellen. Das Geschwisterpaar Zoller, dessen Familie seit 135 Jahren Inhaber einer der ältesten Braustätten Bayerns ist, hat diesen Schritt jetzt offiziell bekannt gegeben. Für den Familienbetrieb lohnt sich das Bierbrauen leider nicht mehr.
Der Gesundheitstrend ist eigentlich positiv – doch leider nicht für jeden
Den Gasthof wird man aber zur Freude der Stammgäste weiterführen. Während die Bierkultur in Deutschland einem nie dagewesenen Wandel unterliegt, bleibt die Hoffnung bestehen, dass der Genuss guten bayrischen Essens sowie die Gemütlichkeit in unseren Herzen nicht erlöschen.