Briefkasten-Tradition vor Aus: Deutsche versenden zu wenig Briefe

Die Hand einer Frau schiebt gerade einen Brief in den Schlitz eines gelben Kastens der Deutschen Post. Der Hintergrund ist nur verschwommen zu sehen. Dort stehen Bäume.
Symbolbild © istockphoto/Asvolas

Auch das noch! Eine alte Briefkasten-Tradition steht vor dem Aus. Und ausgerechnet die Deutschen selbst sind daran schuld, denn sie versenden einfach zu wenig Briefe.

Wir leben in einer Zeit, in der immer mehr althergebrachte Traditionen verschwinden. Sie sind einfach nicht mehr zeitgemäß und werden durch Neues ersetzt. Dies trifft nun auch eine alte Briefkasten-Tradition, die vor dem Aus steht.

Immer weniger Briefe: Deutsche versenden Nachrichten inzwischen anders

Die moderne Technik hat uns im Griff mit all ihren Vereinfachungen und schnelleren Wegen. Wer verschickt heutzutage noch klassisch einen Brief, wenn es eine E-Mail ebenso tut? Sie lässt sich nicht nur leichter und unkomplizierter schreiben, sondern ist mit einem Klick auch schon beim Empfänger. Kein langes Warten mehr, dass die Nachricht ankommt. Und auch keine lange Zeit mehr, bis endlich die Antwort eintrudelt. Diesen Trend merkt auch die Post. Mit 2,9 Milliarden verschickten Briefen ging diese Art des Versendens um 5,3 Prozent zurück. Das Versenden von Paketen hat dagegen zugenommen.

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Deutsche versenden zu wenig Briefe: Deutsche Post zieht Konsequenz

Mit den weniger verschickten Briefen und der Möglichkeit, seine Nachrichten schneller zu verschicken, verschwindet nun eine alte Briefkasten-Tradition, das Aus ist bereits besiegelt. Wer noch der konservativen Bevölkerung angehört, wird wissen, dass es auf vielen in Deutschland verteilten Briefkästen rote Punkte gibt. Diese standen dafür, dass die bepunkteten Kästen spätabends und auch sonntags noch nach 20 Uhr entleert und vom Verteilzentrum sortiert wurden. Eine wunderbare Gelegenheit für besonders eilige Zustellungen.

Jedoch werden die nach 20 Uhr entleerten Briefkästen erst am nächsten Morgen sortiert, sodass die Kunden von diesem Service nichts mehr haben. Bis Ende Juni sollen auch die letzten roten Punkte von den Briefkästen verschwunden sein. Eine Neuerung greift hier jedoch. Auf den Kästen bringt die Deutsche Post einen QR-Code an. Die Kunden können diese dann mit ihrem Smartphone scannen und so alles über die Abholzeiten erfahren.