Deutsche Baumarkt-Kette ist insolvent – “Mit fast 200 Filialen”

Blick in einen Baumarkt in Deutschland. Vorne stehen verschiedene Materialien, die man für Haus und Garten benötigt. Im Hintergrund erkennt man die Abteilung für verschiedene Arten von Lampen und Leuchtmitteln.
Symbolbild © Stephan Forstmann / Toom Baumarkt / Rewe Group

Dass sich Deutschland in wirtschaftlich schweren Zeiten befindet, zeigt sich Tag für Tag – auch bei den großen Unternehmen. Nun ist eine bekannte Baumarkt-Kette insolvent. Betroffen sind fast 200 Filialen.

Es ist ein bitteres Los, nach über 100 Jahren erfolgreichen Unternehmertums Insolvenz anmelden zu müssen. Manchmal ist es jedoch die letzte Hoffnung. So auch für diese namhafte deutsche Baumarkt-Kette.

Insolvenz: Immer mehr Unternehmen sind betroffen

1921 gründeten die Brüder Theodor und Wilhelm Schlau ein kleines Unternehmen, das über die Jahre zu einem Großkonzern angewachsen ist. Heute umfasst die Unternehmensgruppe Brüder Schlau etwa 60 Schlau-Märkte, die vorrangig professionelle Handwerker und Bauunternehmen beliefern. Aber auch mehr als 180 Hammer-Fachmärkte gehören zum Mutterkonzern Schlau. Zuletzt ist das Unternehmen jedoch finanziell ins Straucheln geraten. Deshalb wurde beim Amtsgericht Bielefeld nun ein Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt.

Erst im Frühjahr 2025 machten einige Filialen der Baumarkt-Kette dicht. Viele Beschäftigte verloren ihre Jobs. Damals betonten die Verantwortlichen, dass dies lediglich strategische Mittel einer Umstrukturierung seien. Es sei keine Insolvenz zu befürchten. An vielen Standorten seien schlicht die Mietverträge ausgelaufen und nicht verlängert worden. Jetzt sieht die Sache jedoch etwas anders aus. Offenbar haben die geplanten Sparmaßnahmen nicht gereicht und die Insolvenz ließ sich nicht mehr verhindern.

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Baumarkt-Kette insolvent: Rund 3.900 Mitarbeiter betroffen

Die derzeit etwa 3.900 Angestellten des Unternehmens sind zwar von der Insolvenz betroffen, haben jedoch vorerst nichts zu befürchten. Laut des zuständigen Rechtsanwalts soll der Betrieb wie gewohnt weiterlaufen. Dank der finanziellen Unterstützung des Insolvenzgeldes der Bundesagentur für Arbeit sollen die Gehälter der Beschäftigten bis einschließlich August sicher sein. Zudem liege ein Finanzierungsplan für die weiteren Sanierungsmaßnahmen vor.

Die gute Nachricht: Trotz Sanierung ändert sich für die Kundschaft erst einmal nichts. Keine bestehenden Filialen und Märkte sollen schließen. Man sei lieferfähig und Aufträge würden ebenfalls weiter ausgeführt. Mit den Maßnahmen wollen die Verantwortlichen Hammer und Schlau nachhaltig zukunftsfähiger gestalten, sodass sie mit der Konkurrenz mithalten können. In Umfragen ist die Baumarkt-Kette Hammer zwar in den Top 10, aber stets hinter großen Namen wie OBI, Bauhaus oder Hornbach. Wie genau die strategische Neuausrichtung aussehen soll, ist bislang nicht bekannt.