
In den letzten Jahren hat die bargeldlose Zahlung deutlich zugenommen. Für die Händler ist die Kartenzahlung jedoch nicht in jeder Hinsicht von Vorteil, wie der Geschäftsführer von dm erklärt.
Immer weniger Menschen tragen Bargeld mit sich. Für viele ist Kartenzahlung schneller, bequemer und in mancher Hinsicht auch sicherer. Für die Händler ergibt sich daraus jedoch ein entscheidender Nachteil.
Bargeld verschwindet langsam, Kartenzahlung dominiert
Die Lager sind gespalten: Nach wie vor schwören viele Menschen auf Bargeld und können oder wollen sich dies nicht nehmen lassen. Dennoch geht die Barzahlung seit der Pandemie immer mehr zurück, wenngleich viele Menschen befürchten, sensible Daten preiszugeben. Das Zahlen mit der EC-Karte, dem Smartphone oder gar der Smartwatch ist jedoch schnell und unkompliziert. Kein volles Portemonnaie, kein lästiges Suchen von Kleingeld. Für viele Verbraucher sind die elektronischen Zahlweisen deutlich von Vorteil, weshalb sie meist nur wenig oder gar kein Bargeld mit sich tragen. So ergeht es auch Christoph Werner, Vorsitzender der dm-Geschäftsführung – zumindest als Verbraucher.
dm-Chef warnt vor Kartenzahlung
Als Leiter einer der größten Drogerie-Ketten in Deutschland sieht Werner die Sache mit der Kartenzahlung deutlich kritischer. Zahlt ein Kunde mit Karte, geht die Abwicklung an der Kasse flott über die Bühne. Das ist ein klarer Vorteil, da es zu langen Schlangen an den Kassen entgegenwirkt. Was viele Kunden jedoch nicht wissen: Der Händler erhält nicht den vollen Betrag der Zahlung. Die Kreditkartenfirmen und Banken verlangen eine Gebühr für die Transaktion, und die geht auf Kosten des Händlers. Bis zu 40 Prozent des gezahlten Betrags verlangen vor allem die Kreditkartenfirmen. Der Händler hätte somit zwei Möglichkeiten, um kein Minusgeschäft zu machen. Entweder erhöht er die Preise, in denen die Bankgebühr bereits verrechnet ist oder er verlangt diese explizit von den Verbrauchern. Letzteres ist jedoch per Gesetz verboten.
Mit diesem Problem haben insbesondere kleinere Geschäfte, Imbisse, Restaurants oder Cafés zu kämpfen. Da in Deutschland kein Händler oder Dienstleister gezwungen ist, Kartenzahlung oder andere bargeldlose Zahlungsmittel zu akzeptieren, tun viele dies auch nicht. Immer häufiger sieht man an Eingangstüren oder Schaufenstern „Cash only“-Schilder. Mitunter sind die Gebühren für eine Transaktion dort höher als der gezahlte Betrag. Somit entfällt der Umsatz und das Geschäft rechnet sich nicht. Die Händler und Betreiber bleiben auf den Kosten sitzen.














