Durchgesickert: Bäckereien erhöhen ihre Preise für Brot deutlich

Frische Backwaren, die nebeneinander in einer Auslage liegen. Neben verschiedenen Brotsorten sind auch Brötchen verfügbar. Im Hintergrund ein Ofen und Backwagen mit Einschüben, auf denen weitere Backwaren liegen, die einer traditionellen Bäckereikette aus Baden-Württemberg gehören.
Symbolbild © istockphoto/LightFieldStudios

Einige Betriebe haben bereits Anpassungen vorgenommen. Andere Bäckereien erhöhen ihre Preise vermutlich bald, falls es zu dieser speziellen Änderung kommen sollte. Sie wird zum Teil massiv kritisiert.

Ob diese Änderung eintritt, ist noch unklar. Aber schon jetzt bereitet die Debatte Bäckereibetrieben große Sorgen. Denn eine positive Entscheidung hätte zur Folge, dass Brot und Brötchen noch teurer würden.

Bäckereien müssen Preise erhöhen, falls diese Änderung eintritt

Innerhalb weniger Jahre haben sich die Preise für Backwaren um über 34 Prozent erhöht, so das Bundesamt für Statistik. Nun befürchten Branchenexperten, dass es für Verbraucher noch teurer werden könnte. Viele Betriebe in Deutschland sehen jedoch keine andere Möglichkeit. Eine weitere Preisanpassung ist offenbar unumgänglich, falls es nach der diesjährigen Bundestagswahl am 23. Februar 2025 zu einer wesentlichen Änderung kommt.

Dabei geht es um die Pläne zu einer möglichen Erhöhung des Mindestlohns, die Einfluss auf die Entwicklung der Preise nehmen könnte. Aktuell ist jedoch noch unklar, wann und ob der Lohn tatsächlich auf 15 Euro steigt. Unter anderem fordert Verdi eine deutliche Erhöhung. Die Gewerkschaft verweist dabei auf eine EU-Richtlinie zur Armutsfestigkeit. Demnach müsste die Mindestlohnuntergrenze 60 Prozent des mittleren Einkommens betragen, um einen fairen Lohn zu gewährleisten. Sollte es allerdings so kommen, müssen Bäckereibetriebe höchstwahrscheinlich auch die Preise für Brot, Brötchen und Co. anpassen.

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Deshalb ist die Teuerung für Bäckereien unumgänglich

Dass Bäckereien die Preise erhöhen müssen, wenn der Mindestlohn steigt, hängt mit der Bezahlung der Fachkräfte zusammen. Wenn Geringverdiener mehr Geld bekommen, müssen auch höher qualifizierte Arbeitnehmer besser entlohnt werden. Nur so können Arbeitgeber einen fairen Lohnabstand sicherstellen. Das hat Folgen: Um die Personalkosten zu stemmen und wirtschaftlich zu arbeiten, sehen Betriebe sich gezwungen, die Brotpreise zu erhöhen.

Schon in den vergangenen Jahren mussten Bäckereien ihre Preise wegen der steigenden Energie- und Rohstoffkosten anpassen. Auch der Fachkräftemangel verschärft die Lage noch einmal deutlich. Der Konkurrenzdruck ist hoch. Bäckermeister verweisen darauf, dass sich die Preise für Backwaren mit dem neuen Mindestlohn um bis zu einen Euro verteuern könnten. Sie kritisieren die Pläne. Ob und in welchem Ausmaß der Mindestlohn steigt, bleibt abzuwarten.