Eltern fürchten Mangel: Kinder bekommen nur Veggie-Schulessen

Kinder holen sich in der Schulkantine ihr Mittagessen. Ein Junge mit roter Kapuzenjacke nimmt sich gerade etwas vom Buffet auf seinen Teller. An immer mehr Schulen gibt es inzwischen auch ein veganes Angebot. Das Schulessen ist kaum noch bezahlbar.
Symbolbild © istockphoto/SDI Productions

Das Essen in Kitas und Schulen wird kostspieliger, aber auch abwechslungsreicher. Es gibt immer mehr vegetarische, vegane oder allergikergeeignete Alternativen. Einige Eltern befürchten jedoch eine Mangelernährung, da ihre Kinder Veggie-Schulessen bekommen.

Nur einmal pro Woche Fleisch oder Fisch – für manche Eltern ist das deutlich zu wenig. Ein Paar hat deswegen sogar rechtliche Schritte gegen die Schule der Tochter unternommen.

Eltern fürchten Mangel: Tochter bekommt zu wenig Fleisch

Ein Elternpaar aus dem Kreis Konstanz zog mit der Begründung vor Gericht, dass ihre Tochter in der Schulkantine zu wenig Fleisch und Fisch bekäme. Die Schule in Baden-Württemberg bietet an vier Tagen pro Woche ein Mittagessen für die Schüler an. An dreien davon gibt es Veggie-Schulessen, an einem Fleisch oder Fisch. Zu wenig für die Eltern. Diese fürchten eine Mangelernährung ihrer Tochter oder dass sie eine Nahrungsmittelunverträglichkeit entwickeln könnte. Also stellte das Paar beim Verwaltungsgericht Freiburg einen Eilantrag – ohne Erfolg.

Mit dem Antrag wollten die Eltern erreichen, dass die Gesamtschule an allen Tagen Fisch oder Fleisch anbietet. Die Schülerin solle zumindest die Möglichkeit bekommen, an jedem Tag der Woche ein Fleisch- oder Fischgericht zu wählen. Das Gericht wies den Antrag aus mehreren Gründen ab. Weder sei Eile geboten noch halte die Begründung stand. Gegen die Befürchtungen einer eintretenden Mangelernährung könnten die Eltern selbst etwas tun – nämlich ihre Tochter zu Hause mit den Zutaten versorgen, die ihrer Meinung nach nicht im Veggie-Schulessen abgedeckt sind.

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Kinder bekommen Veggie-Schulessen: Eltern sollen es ausgleichen

Im Falle einer Unverträglichkeit könne zudem ein individuelles Angebot mit dem Schulträger vereinbart werden. Weiterhin sei das Mädchen nicht dazu gezwungen, das Essensangebot der Schule wahrzunehmen. Schließlich könnten die Eltern ihrer Tochter auch selbst zubereitetes Essen mitgeben, das diese unter Umständen in der Schulküche nochmals erwärmt. Damit argumentiert das Verwaltungsgericht auch gegen die Behauptung der Eltern, dass ihre Tochter während der Mittagspause ausgegrenzt werde.

Sowohl die Eltern als auch die Schülerin haben gegen den Gerichtsbeschluss Beschwerden eingelegt. Auch diese wurden als unzulässig abgewiesen. Wenn es um die Verpflegung in Schulen geht, empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) mindestens einmal pro Woche Fisch und höchstens einmal pro Woche Fleisch. Zudem gibt es beim Veggie-Schulessen sicherlich ebenfalls nährstoffreiche Alternativen zu Fleisch und Fisch, um etwaigen Mängeln vorzubeugen.