Ein internationaler Konzern muss in Deutschland kürzertreten. Das Unternehmen kündigt daher Tausenden Mitarbeitern. Das sind die Einzelheiten.
Nach einem regelrechten Boom während der Coronapandemie lässt der Erfolg nun spürbar nach. Die Konsequenz: Das nächste Unternehmen kündigt Tausenden Mitarbeitern. Hier gibt es die Hintergrundinformationen.
Internationaler Lieferdienst tritt kürzer
In Zeiten der Pandemie erfreuten sich Lieferdienste für Lebensmittel großer Beliebtheit. So auch das international tätige Unternehmen Getir, das seinen Ursprung in der Türkei hat. Das Konzept der Lebensmittelbestellung via App mit schneller Lieferung bis vor die Haustür kam besonders bei jungen Leuten gut an. Insgesamt 23.000 Mitarbeiter in fünf verschiedenen Ländern waren daher zuletzt bei Getir angestellt. Doch mit dem Ende der Pandemie und damit auch der Quarantänemaßnahmen sank die Nachfrage der Kunden stark ab. Getir sah sich daher dazu gezwungen, sein Angebot deutlich zu verkleinern. Zuletzt wurden die Lieferdienste für Lebensmittellieferungen bereits in Spanien, Portugal und Italien vollständig aufgegeben. Genaue Zahlen dazu, wie viele Menschen dadurch ihre Jobs verloren, sind nicht bekannt.
Deutsche Standorte betroffen
Auf der Erfolgswelle schwebend kaufte das türkische Unternehmen Getir im Dezember 2022 den in Deutschland tätigen Konkurrenten Gorillas auf. Somit gab es den Lieferdienst fortan bundesweit in 23 Städten. Viele Kurierfahrer waren seither auf ihren Fahrrädern auf zahlreichen deutschen Straßen unterwegs. Nicht unbedingt zur Freude der anderen Verkehrsteilnehmer. Doch neben Kritik bezüglich der Rücksichtnahme und Sicherheit im Straßenvekehr wurden auch Diskussionen um die vermeintlich schlechten Arbeitsbedingungen der Kurierfahrer laut.
Möglicherweise auch deswegen läuft das Quick-Commerce-Geschäft inzwischen so schlecht, dass das Unternehmen Getir nun auch in Deutschland Tausenden Mitarbeitern kündigen musste. 2.500 Personen sollen demnach entlassen werden. Das Unternehmen sei zuletzt nicht mehr ausreichend profitabel gewesen. Grund hierfür seien vor allem die hohen Kosten für die Lagerhäuser. Diese müssten für die schnellen Lieferungen zentral und verkehrsgünstig liegen, was mit hohen Mieten verbunden sei. Auch die Werbemaßnahmen würden viel Geld verschlucken. Am Ende des Tages bliebe so nur wenig Gewinn für das Unternehmen.