Erstmalig in der Geschichte: Restaurant-Tradition soll abgeschafft werden

Getränke und Geld auf einem Tablett in einem Restaurant. Ein kleines und ein großes Glas mit Eiswürfeln stehen auf dem silbernen Tablett, auf dem auch ein 20-Euro-Schein, ein 10-Euro-Schein, ein 5-Euro-Schein sowie verschiedene Euro-Münzen liegen.
Symbolbild © imago/MiS

Restaurants geraten zunehmend in Bedrängnis. Schuld daran sind einige Gäste. Deshalb überlegen sich die ersten Gastronomen, eine Restaurant-Tradition abzuschaffen und dafür etwas anderes einzuführen.

Die ersten Restaurants überlegen, ob sie eine alte Restaurant-Tradition abschaffen und etwas Neues für die Gäste einführen sollten. Das wäre einmalig in der Geschichte und würde helfen, ein immer häufiger auftretendes Problem einzudämmen.

Gastronomie befindet sich in enormen Schwierigkeiten

Immer weniger Menschen können sich das Essen in einem Restaurant leisten. Das veränderte Konsumverhalten der Kunden sowie die gestiegenen Kosten für Energie, Personal und Lebensmittel sorgen für Sorgenfalten auf der Stirn der Gastronomen. Vielen fällt es dementsprechend schwer, den Betrieb aufrechtzuerhalten. Nicht umsonst fordert der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband, dass die Politik endlich reagiert und zum Beispiel den Mehrwertsteuersatz wieder auf sieben Prozent senkt. Zu Zeiten der Corona-Pandemie und den Folgejahren hatte diese Maßnahme dazu beigetragen, dass die Gastronomie weiterhin erfolgreich bestehen konnte. Doch inzwischen gibt es eine weitere Entwicklung, die insbesondere den Inhabern von Restaurants große Sorgen bereitet. Denn das Phänomen tritt in den letzten Monaten immer häufiger auf und führt in der Gastronomie zu massiven Einbußen der Umsätze.

Restaurant-Tradition soll abgeschafft werden: Verständnis vs. Gegenwehr

Restaurants haben mit diesem Problem besonders häufig zu kämpfen. Es trifft aber auch Friseure, Physiotherapeuten und andere Dienstleister: die sogenannten “No-Shows”. Darunter versteht man Gäste bzw. Patienten, die einen Termin vereinbaren, aber dann ohne eine Absage einfach nicht erscheinen. Dieses Verhalten führt bei vielen Branchen zu massiven Umsatzeinbußen. Bei Physiotherapeuten beispielsweise ist es daher gang und gäbe, dass der Patient für den Termin trotzdem bezahlen muss, wenn er ihn nicht innerhalb einer bestimmten Frist – in der Regel 24 bis 48 Stunden vorher – abgesagt hat. Genau diese Vorgehensweise überlegen sich auch die Restaurants. Sie wollen eine Art der Vorkasse einführen, wenn ein Gast reserviert und dann ohne abzusagen einfach nicht erscheint.

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Üblich ist dieses Vorgehen bereits bei bestimmten Veranstaltungen wie Hochzeiten, Firmenfeiern oder Grünkohlessen. Wer solche Feste bucht, muss den Betrag für die Menüs der Gäste vorab bezahlen. Während die verlässlichen Gäste dies befürworten und damit kein Problem haben, führt dies bei anderen Bürgern zu Gegenwehr. Sie könnten sich durch eine Vorkasse bereits abgeschreckt fühlen und so dem Restaurant fernbleiben. Für die Gastronomen ist die Vorkasse mit hohem bürokratischen Aufwand verbunden. Sie wollen lieber eine Gebühr für die Reservierung einführen, die beim Erscheinen der Gäste mit der tatsächlichen Rechnung am Ende des Besuchs verrechnet werden soll. Nehmen die “No-Shows” zu, werden wohl immer mehr Gastronomen über eine solche Maßnahme nachdenken. Vorbei ist dann die gute alte Restaurant-Tradition, bei der man einfach reservieren und dann unbefangen die Vorfreude und das anschließende Essen genießen konnte.