Experten klagen an: Hühnerfleisch bei Edeka von kranken Tieren

Eine Packung mit abgepacktem Hühnerfleisch steht auf einem Tisch. Es handelt sich um eine 400-Gramm-Packung. Auf der Verpackung klebt vorne ein Gütesiegel mit der Aufschrift "Tierwohl".
Symbolbild © imago/Sven Simon

Es sind schwere Vorwürfe, die gegen die Handelskette erhoben werden. Das Hühnerfleisch bei Edeka soll von kranken Tieren stammen, sagen Experten. Tests sollen eindeutige Ergebnisse geliefert haben. Das lässt der Supermarkt allerdings nicht auf sich sitzen. 

Tierschützer haben Produkte des Supermarktriesen Edeka unter die Lupe genommen. Das Ergebnis soll erschreckend sein. Der Händler reagiert auf die Vorwürfe.

Hühnerfleisch bei Edeka soll von kranken Tieren stammen

Mehrere Fleischproben haben offenbar Gewissheit gebracht: Hühnerfleisch, das Edeka unter einer bestimmten Marke anbietet, stammt wohl von kranken Tieren. Die Untersuchung wurde von der gemeinnützigen Organisation “Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt” durchgeführt, die ihren Sitz in Berlin hat. Nun werden schwere Vorwürfe erhoben. Es ist nicht die erste Handelskette, die Tierschützer ins Visier nehmen. Auch Discounter wie Lidl und Aldi wurden in der Vergangenheit bereits kritisiert.

Die Krankheit bei Hühnern, um die es im Edeka-Fall geht, beschreibt die Stiftung als Muskelverfettung. Sie sei kein Schönheitsfehler, sagt die Organisation, sondern ein Hinweis auf Tierquälerei. Bei Muskelverfettung, die auch als “White Striping” bezeichnet wird, handelt es sich um eine gesundheitliche Störung, die vor allem bei Masthühnern vorkommt. Dabei lagert sich Fett in das Muskelgewebe der Tiere ein, wobei das Muskelgewebe abstirbt. Hintergrund ist die gezielte Züchtung der Hühner, die ein schnelles Wachstum zum Ziel hat.

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Jetzt reagiert Edeka: Das sagt der Supermarkt zu den Vorwürfen

Eine Filiale in Ravensburg fiel bei den Untersuchungen wohl besonders auf. Offenbar waren acht von neun Proben belastet, wie die Stiftung erklärt. Bei den getesteten Fleischproben handelt es sich um Hühnerbrustfilets der Marke “Gut & Günstig”. Die Supermarktkette Edeka will die Vorwürfe so offenbar nicht hinnehmen und reagiert. Die Kritik sei pauschal, man würde den Markt einseitig anprangern.

Zudem betont der Händler, dass er bis 2030 Fleisch aus höheren Haltungsformen anbieten wolle. Nach derzeitigem Erkenntnisstand wirkt sich die Muskelverfettung zwar auf die Qualität des Fleisches aus, indem dieses fettiger wird und weniger Eiweiß liefert. Allerdings soll sie kein gesundheitliches Risiko für Menschen darstellen, die das Hühnerfleisch aus dem Handel regelmäßig verzehren. Tierschützer betonen jedoch weiterhin die ethische Problematik.