Brot und Brötchen kaufen Verbraucher immer häufiger direkt im Supermarkt ein. Denn die Traditionsbäckereien in Deutschland sterben aus. Aktuelle Auswertungen belegen, dass die Zahl der Betriebe in den letzten Jahren deutlich geschrumpft ist.
Frische Croissants, Brötchen und süßes Gebäck haben sich viele Menschen bisher beim Bäcker ihres Vertrauens besorgt. Weil immer mehr Bäckereien jedoch aufgeben müssen, stehen Verbraucher in ihrer Region womöglich vor verschlossenen Türen. Klassische Betriebe sterben aus.
Nicht mehr zukunftsfähig: Traditionsbäckereien sterben aus
Zahlen belegen, dass der Umsatz in der Backwarenbranche gestiegen ist. Dennoch gibt es immer weniger Traditionsbäckereien im Land. Denn Deutschland hat in den vergangenen 10 Jahren 30 Prozent seiner Bäckereibetriebe verloren. Das belegt der Bäckerei-Monitor der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). Während große Ketten aufholen, müssen kleine Unternehmen ihre Pforten immer häufiger schließen.
Die Gründe sind vielfältig. Vor allem der Fachkräftemangel ist eine Herausforderung. Experten fordern deshalb bessere Arbeitsbedingungen. Nur so könne man potenzielle Nachwuchskräfte für das Handwerk begeistern. Neben dem fehlenden Personal spielen auch die gestiegenen Betriebskosten eine Rolle. Für Rohstoffe, Energie und Miete greifen Inhaber heute tiefer in die Tasche. Weil Backwaren sich verteuert haben, bekommen Bäcker zudem die Kaufzurückhaltung der Kunden zu spüren. Viele Traditionsunternehmen müssen ums Überleben kämpfen.
Auch diese Herausforderung verdrängt die klassische Bäckerei
Eine weitere Herausforderung ist die Konkurrenz, die Discounter und Supermärkte für traditionelle Bäckereibetriebe darstellen. Beim Wocheneinkauf können Verbraucher Brot und Brötchen direkt mitnehmen ‒ morgens sind die Backwaren zum Teil sogar noch warm. Zudem zahlen Kunden oft weniger. Laut Bäckerei-Monitor ist aber nicht alles schlecht. Die Auswertung zeigt, dass die Zahl der Auszubildenden wieder wächst, obwohl seit 2014 insgesamt 20.000 Arbeitsplätze weggefallen sind.
Wie der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks berichtet, wurden im Jahr 2023 übrigens über 40 Kilogramm Brot und Backwaren pro Haushalt konsumiert. Nach wie vor gehört Brot zu den beliebtesten und wichtigsten Nahrungsmitteln im Land. Über 3.000 verschiedene Brotsorten gibt es außerdem in Deutschland. Zu den populärsten Sorten zählt das Vollkornbrot. Wie es mit dem traditionellen Handwerk weitergeht und ob auch kleine Betriebe in Zukunft wieder Hoffnung schöpfen können, bleibt abzuwarten.