Flaschenpfand-Abgabe: Ab bestimmter Summe fallen Steuern an

Eine Person in dicker Winterkleidung ist von hinten zu sehen. Sie trägt zwei große blaue Säcke, die mit Dosen- und Flaschenpfand gefüllt sind. Vermutlich ist die Person auf dem Weg zu einem Pfandautomaten, um die Pfandflaschen abzugeben und für das Pfandsammeln Geld zu erhalten.
Symbolbild © imago/Ralph Peters

Wer Flaschen sammelt, muss jetzt womöglich auch den Staatshaushalt unterstützen. Denn es fallen vielleicht Steuern an, die man ab einem bestimmten Betrag an das Finanzamt überweisen muss.

Für viele Pfandflaschensammler, die mit finanziellen Sorgen kämpfen, dürfte das eine bittere Nachricht sein. Es ist möglich, dass sie einer steuerlichen Pflicht nachkommen müssen. Ein bestimmtes Kriterium ist ausschlaggebend.

Pfandflaschen im Supermarkt abgeben: Es fallen womöglich Steuern an

Ob in der Innenstadt oder auf Großveranstaltungen ‒ wo sich viele Menschen tummeln, gibt es oft auch viele Pfandflaschen. Das wissen Menschen, die sie regelmäßig sammeln, ganz genau. Sind Tüten und Taschen voll, geht es zum Automaten, um sich den Verdienst abzuholen. Die Zahl auf dem Pfandbon sollte man sich ganz genau merken. Denn ab einer bestimmten Summe muss man sogar Steuern zahlen. Wer regelmäßige Einnahmen mit der zunächst unscheinbaren Tätigkeit erzielt, betreibt unter Umständen ein Gewerbe.

Nicht immer fallen Abgaben an. Wenn das Einkommen höher als der steuerliche Grundfreibetrag ist, wird es kritisch. Dieser belief sich bisher auf 11.604 Euro und wurde für das Jahr 2024 nachträglich auf 11.784 Euro angehoben. Das bedeutet, wenn man diese Grenze überschreitet, sind definitiv Steuern fällig. Gerade für Menschen, die ohnehin wenig Geld haben, ist das eine bittere Nachricht. Dabei handelt es sich zum Beispiel um Rentner ohne große finanzielle Rücklagen.

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So viele Flaschen müsste man sammeln

Für viele Menschen ist das kleine Einkommen, das sie durch die Pfandrückgabe verdienen, zwar wichtig. Reich wird man dadurch aber nicht. Rein rechnerisch müsste man jährlich über 47.000 Einwegdosen oder -flaschen zu je 25 Cent sammeln, um die steuerliche Grenze zu überschreiten. Wer Mehrwegflaschen abgibt, erhält nur 15 Cent pro Flasche. Fast 1,2 Millionen Menschen sammeln hierzulande regelmäßig Pfandflaschen, zeigt die “Pfandstudie 2024”.

Dabei kämen für fast jeden zweiten Sammler nur 50 Euro pro Monat zusammen. Der jährliche Verdienst beträgt damit 600 Euro ‒ und der liegt weit unter dem steuerlichen Grundfreibetrag. Nur sehr wenige verdienen 500 Euro im Monat. Zwar ist es nicht sehr wahrscheinlich, aber: Wer deutlich mehr verdient, sollte sein Einkommen im Blick behalten, weil dann tatsächlich Steuern fällig werden könnten.