Ein schleimiger Eindringling aus Argentinien breitet sich unaufhaltsam in deutschen Gärten aus und frisst sich durch unser heimisches Ökosystem.
Schleimiger Killer im Blumenbeet
Er sieht harmlos aus, fast wie ein Blutegel, aber wer ihm begegnet, sollte genau hinsehen! Ein etwa fünf bis acht Zentimeter langer, bräunlicher Wurm mit glänzender Schleimhaut und spitzem Kopf sorgt derzeit für Unruhe bei Naturfreunden und Hobbygärtnern. Der rätselhafte Kriecher breitet sich rasend schnell in Europa aus und wurde nun auch in Deutschland mehrfach gesichtet – vor allem in Gärten und in Blumentöpfen.
Sein Name: Obama nungara. Klingt harmlos, ist aber ein echter Albtraum für das ökologische Gleichgewicht. Ursprünglich stammt der fleischfressende Plattwurm aus Argentinien, wurde aber vermutlich als blinder Passagier über importierte Topfpflanzen eingeschleppt. Inzwischen wurde er nicht nur in Deutschland, sondern auch auf den britischen Inseln, in Spanien, Portugal, Italien und besonders häufig in Frankreich entdeckt.
Keine Fressfeinde: Fleischfressender Wurm breitet sich schnell aus
Doch, was macht diesen Wurm so gefährlich? Obama nungara ernährt sich von Schnecken, Insekten, Maden und Regenwürmern. Letztere sind für die Qualität unserer Böden unverzichtbar und dienen vielen heimischen Tieren als Nahrung. Stirbt der Regenwurmbestand, gerät das ganze Ökosystem ins Wanken.
Noch schlimmer: Der Plattwurm hat in Deutschland keine natürlichen Feinde. Vögel und Säugetiere verschmähen ihn, da er angeblich zu bitter ist. Als wäre das nicht genug, kann sich das glitschige Wesen auch noch selbst fortpflanzen. Obama nungara ist ein Hermaphrodit und braucht keinen Partner, um sich zu vermehren! Wer diesen Wurm im Garten findet, sollte ihn auf keinen Fall zerschneiden, denn er regeneriert sich vollständig – aus einem werden dann zwei! Stattdessen hilft nur eins: Den Wurm in Wasser mit Seife werfen, entsorgen und nach weiteren Eiern suchen. Die kleinen Eier sind schwarz und können sich an verschiedensten Orten befinden. Sie beherbergen jeweils mehrere Jungtiere und zeigen unmittelbar nach der Ablage noch eine rötliche Färbung. Ab sofort gilt also: Augen auf im Blumenbeet!