Gebühr: Wassercent soll in Deutschland weiter eingeführt werden

Jemand gießt sich Leitungswasser aus dem Wasserhahn in ein Glas ein. Das fließende Wasser aus dem Hahn springt auf der Oberfläche auf und sprudelt etwas. Das Wasserglas ist bereits gut gefüllt.
Symbolbild © istockphoto/deepblue4you

Jetzt ist es offiziell: Der sogenannte Wassercent soll in Deutschland nun auch in einem weiteren Bundesland eingeführt werden. Schon seit Längerem setzen sich Experten für die Ausweitung ein. Nur wenige Bundesländer haben sich bisher dagegen entschieden.

Den Wassercent sollte es in ganz Deutschland geben, finden Experten. Diesem Ziel kommt man jetzt einen Schritt näher, denn ein weiteres Bundesland führt das Entgelt ein. Nicht nur für Unternehmen, sondern auch für Verbraucher hat die Einführung Folgen.

Wassercent in Deutschland: Abgabe wird auch hier eingeführt

Der Grundwasserspiegel sinkt, der Wasserverbrauch ist hoch und das Wasserökosystem stark belastet. Um Ressourcen zu schützen und eine einheitliche Regelung für alle zu finden, soll man für die Wassernutzung zahlen. Das fordert zumindest der BUND Naturschutz in Bayern. 13 Bundesländer sind diesen Schritt bereits gegangen. Sie erheben ein Entgelt für die Entnahme von Wasser aus verschiedenen Quellen. Nur drei Länder haben demnach noch keine Abgaberegelung. Doch das ändert sich bald – zumindest in einem der Länder. Wenn auch die anderen nachziehen, könnte die Wasserentnahme künftig überall etwas kosten.

Was der Wassercent in Deutschland für Verbraucher bedeutet

Nach langem Hin und Her steht fest: Nun will auch das Bundesland Bayern den Wassercent einführen. Im Dezember 2024 wurde die Nachricht erstmals verkündet. Allerdings kann es noch etwas dauern, bis das Entgelt verlangt wird. Der bisherige Plan sieht vor, dass der Wassercent nach 2026 kommen soll. Ob die verbliebenen Bundesländer Thüringen und Hessen die Gebühr ebenfalls einführen, steht nicht fest. 2024 wurde bekannt, dass die hessische Landesregierung vorerst keine Einführung plant, obwohl sie diskutiert worden ist. Auch in Thüringen ist das Entgelt immer wieder Thema.

Lesen Sie auch
Kunden jubeln: Aldi und Kaufland senken erstmals die Preise drastisch

Grundsätzlich gilt: Ob Wasserversorger oder größere Unternehmen aus der Landwirtschaft ‒ wer Wasser verbraucht, wird mithilfe des Wassercents zur Kasse gebeten. Die Abgaberegelungen können sich dabei von Bundesland zu Bundesland unterscheiden. Zwar stimmt es, dass Verbraucher die Wassergebühr nicht direkt zahlen müssen. Aber es gibt einen Haken. Versorgern ist es nämlich durchaus erlaubt, die Kosten auf Kunden umzulegen, was in der Praxis gängig ist. Indirekt zahlen also auch private Verbraucher und nicht nur Unternehmen für die Wasserentnahme. Übrigens: Bei dem Begriff “Wassercent” handelt es sich um Umgangssprache. Der offizielle, etwas komplizierte Begriff lautet “Wasserentnahmeentgelt”.