Giftige Inhalte: Bio-Lebkuchen fallen im Test vollkommen durch

Verschiedene Weihnachtswaren in einem Supermarkt. Oblatenlebkuchen in transparenter Verpackung, daneben Baumkuchen in roten und blauen Verpackungen. Im Hintergrund weitere Waren wie Stollen in blauer Packung und Marzipan in roter Verpackung.
Symbolbild © imago/Karina Hessland

In der Vorweihnachtszeit sind Lebkuchen in allen Varianten beliebt: mit Schokolade überzogen, gefüllt mit Konfitüre oder klassisch mit Zuckerglasur. Allerdings fallen einige Bio-Lebkuchen im Test durch und können sich schlecht auf die Gesundheit auswirken.

Kaum ein anderes Gebäck steht so sehr für winterliche Stimmung wie der Lebkuchen. Bereits im Herbst beginnt der Verkauf, die Regale sind voll mit saisonalen Produkten. Doch während Verbraucher sich auf die süßen Traditionen freuen, lohnt sich ein Blick hinter die Kulissen der Produktion.

Weihnachtsgebäck von steigenden Kosten und Qualitätsrisiken betroffen

Die Lebensmittelindustrie steht derzeit vor großen Herausforderungen. Steigende Rohstoffpreise, unterbrochene Lieferketten und hohe Energiekosten belasten die Hersteller. Zutaten wie Honig, Nüsse oder Gewürze sind deutlich teurer geworden, was sich langfristig auch auf die Preise im Supermarkt auswirken könnte. Viele Produzenten versuchen, ihre Rezepturen beizubehalten, allerdings müssen sie gleichzeitig auf günstigere Preise ausweichen. Das birgt jedoch Risiken für Qualität und Geschmack. Hinzu kommt der wachsende Druck, nachhaltiger zu produzieren.

Immer mehr Menschen greifen gezielt zu Bio-Lebkuchen, die ohne künstliche Aromen oder chemische Zusatzstoffe auskommen sollen. Doch Bio ist nicht gleichbedeutend mit makelloser Qualität. Regelmäßige Tests von Verbraucherorganisationen und unabhängigen Laboren prüfen, ob die Angaben auf den Verpackungen tatsächlich stimmen. Dabei werden Zutaten, Produktionsbedingungen und Inhaltsstoffe genau untersucht. Auch Aspekte wie Fair-Trade-Zertifizierungen oder ökologische Verpackungen fließen in die Bewertung ein. Für viele Käufer sind diese Prüfungen ein wichtiger Anhaltspunkt, um sich im unübersichtlichen Angebot an weihnachtlichen Produkten zu orientieren.

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Bio-Lebkuchen fallen im Test vollkommen durch

Aktuelle Untersuchungen zeigen immer wieder, dass selbst in beliebten Markenprodukten problematische Stoffe gefunden werden. Rückstände von Mineralölen, Pestiziden oder Schimmelpilzgiften können in geringen Mengen in Lebkuchen vorkommen. Diese Funde bedeuten nicht zwangsläufig eine akute Gesundheitsgefahr, werfen jedoch Fragen zur Produktionssicherheit auf. Untersuchungen zeigen nun, dass zwei Bio-Elisenlebkuchen deutlich erhöhte Acrylamidwerte aufweisen. Die Produkte von Rosengarten überschritten mit 1.250 Mikrogramm pro Kilogramm den EU-Richtwert von 800 Mikrogramm klar. Auch die Alnavit Bio-Elisenlebkuchen lagen mit 770 Mikrogramm knapp darunter und gelten als stark belastet.

Ursache sind bestimmte Zutaten: Beide Hersteller nutzen Hirschhornsalz und geröstete Mandeln. Beim Backen reagiert die Aminosäure Asparagin aus den Mandeln mit Zucker – dabei entsteht Acrylamid. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit stuft Acrylamid als potenziell krebserregend ein. Eine unbedenkliche Aufnahmemenge gibt es nicht. Tierversuche zeigen zudem, dass der Stoff Erbgut schädigen und das Nervensystem beeinträchtigen kann. Verbraucherorganisationen fordern daher strengere Kontrollen und geringere Gehalte.