
Derzeit sorgt die nächste Insolvenz für gedrückte Stimmung bei allen Beteiligten: Eine deutsche Traditionsbäckerei-Kette schließt aufgrund ihrer Insolvenz nun alle Filialen. Die Kunden stehen derzeit vor verschlossenen Türen.
Die Kunden sind fassungslos, denn sie stehen urplötzlich vor verschlossenen Türen. Wer am 1. Oktober eine Filiale dieser deutschen Traditionsbäckerei-Kette aufsuchen wollte, musste unverrichteter Dinge wieder gehen. Es herrscht Fassungslosigkeit nicht nur bei den Kunden. Auch die Angestellten müssen nun um ihre Jobs bangen.
Deutsche Traditionsbäckerei-Kette kämpfte schon seit Monaten
Schon während der Coronapandemie war das Unternehmen in Schieflage geraten. Durch die erzwungenen Schließungen und die damit verbundenen Umsatzverluste wurde eine Reihe unglückseliger Umstände in Gang gesetzt. Nachdem die Läden wieder öffnen durften und alles wieder seinen normalen Weg zu gehen schien, explodierten die Preise für Rohstoffe und Energie. Die Inflation erhöhte schließlich auch die Personalkosten. Doch von all diesen erschwerenden Umständen ließ sich die Traditionsbäckerei nicht unterkriegen.
Anfang des Jahres folgte zwar der Insolvenzantrag, jedoch in Eigenverantwortung. Man wollte alle Filialen beibehalten, das Personal übernehmen und durch veränderte Investitionspläne die Bäckerei spätestens zum Herbst hin wieder auf Erfolgskurs bringen. Anfangs schien auch alles wie geplant zu verlaufen. Die Umsätze stiegen – doch dieser Trend war nur von kurzer Dauer. Die Erlöse waren zu niedrig, um langfristig erfolgreich zu sein.
Bittere Pille nach monatelanger Hoffnung
Das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung wurde nun nach dem Scheitern der Pläne in ein normales Insolvenzverfahren umgewandelt. Da in diesem keine Verluste durch den fortlaufenden Betrieb erwirtschaftet werden dürfen, bleiben alle vierzehn Filialen der Laupheimer Bäckerei Mäschle vorerst geschlossen. Als der Inhaber Christian Mäschle von dieser Maßnahme erfuhr, arbeitete er einen eigenen Investitionsplan aus und legte diesen vor. Er wollte sechs der vierzehn Filialen mit fast allen Mitarbeitern fortführen.
Erst am 30. September habe er dann überraschend erfahren, dass keine der Filialen mehr öffnen dürfe. Von dieser Entscheidung sei er nach eigenen Angaben überrumpelt worden. Am Abend hätten die Mitarbeiter entsprechend auf der Betriebsversammlung reagiert. Laut Mäschle sei es sehr laut und emotional geworden. Dies kann man jedoch in dieser Situation wohl gut verstehen. Doch einen kleinen Lichtstreifen am Horizont scheint es zu geben: Der Insolvenzverwalter der Bäckerei befindet sich derzeit in Gesprächen mit dem Chef der Ulmer Bäckerei Staib. Diesem sei an einem guten Kompromiss, mit dem alle Beteiligten zufrieden seien, sehr gelegen. Zwar sei laut beiden Seiten noch nichts in trockenen Tüchern, aber man sei positiv gestimmt. Wir drücken allen Angestellten die Daumen!














