Kein Geld: Erster Edeka-Markt bezahlt Arbeiter mit Lebensmitteln

Eine Verkäuferin von Edeka in der Edeka-Uniform räumt die Regale in der Kühlabteilung ein. Pudding und Joghurtbecher befinden sich im Regal.
Symbolbild © imago/Arnulf Hettrich

Arbeiten, ohne Geld dafür zu bekommen: Genau das macht nun der erste Edeka-Markt und bezahlt einen seiner Arbeiter mit Lebensmitteln. Die Geschichte hat einen ebenso rührenden wie tragischen Hintergrund.

Anstatt mit Geld bezahlt dieser Edeka-Markt seinen Arbeiter mit Lebensmitteln. Das Ganze hat einen guten Grund, der viele zu Tränen rühren wird.

Anstelle von Geld: Lebensmittel als Bezahlung

In Neubiberg, einer kleinen Gemeinde im Landkreis München, steht eine Edeka-Filiale direkt am Bahnhofsplatz. Und genau dort gibt es eine ganz besondere Geschichte: Ein Arbeiter wird nicht mit Geld, sondern mit Lebensmitteln bezahlt. Doch dieser Arbeiter ist kein gewöhnlicher Angestellter, sondern Florian – oder “Flori”, wie er von den Neubibergern liebevoll genannt wird. Florian ist obdachlos und leidet an einer schweren Erkrankung, die ihn oft in eine eigene Welt abtauchen lässt. Wer ihn dabei beobachtet, wie er Tag für Tag Kisten auspackt und Regale einräumt, merkt schnell: Florian redet leise mit sich selbst, wirkt in Gedanken versunken – aber er arbeitet fleißig.

Das bestätigt auch der Inhaber der Filiale, Robin Hertscheck, in einem Interview mit den Medien. Hertscheck ließ sich auf ein ungewöhnliches Projekt ein: Statt Flori mit Geld zu bezahlen, bezahlt er den Arbeiter mit Lebensmitteln. Meist erscheint Flori früh morgens um sechs Uhr zum Arbeiten und bleibt bis zum Ladenschluss. Doch es gibt auch Zeiten, in denen man ihn einen ganzen Monat lang nicht sieht. So etwa, als man den jungen Mann wegen eines Tumors operierte – eine Information, die der Martkleiter erst im Nachhinein erfuhr.

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Ungewöhnliches Arbeitsverhältnis: Kein Geld für Arbeiter

Inzwischen gehört Florian fest zum Inventar des Supermarkts und ist sowohl bei den Mitarbeitern als auch bei den Kunden beliebt. Seine einzige Bedingung für die freiwillige Arbeit: Er möchte mit Lebensmitteln bezahlt werden. Robin Hertscheck betont, dass Florian nicht gezwungen werde, bei Edeka zu arbeiten. Alles geschehe freiwillig. Mit der Bezahlung in Lebensmitteln stelle der Marktleiter sicher, dass Florian das bekomme, was er wirklich brauche. Und anstatt dass man ihm Geld gibt, welches der junge Mann dann für unsinnige Dinge ausgibt, kann er sich so mit Essen für die nächsten Tage eindecken. Florians Geschichte zeigt, wie Menschlichkeit und gegenseitige Unterstützung selbst unter ungewöhnlichen Umständen funktionieren können.