Klatsche: Günstige Eigenmarken von Aldi und Edeka werden teurer

Supermarkt mit Kunden und Produkten
Symbolbild

Die Preise steigen schon seit geraumer Weile an. Doch das ist nur die Spitze des Eisberges, denn jetzt wird es richtig teuer.

Die Preise steigen derzeit immens, aber was jetzt kommt, ist richtig heftig. Denn auch die günstigen Eigenmarken in den Supermärkten werden teurer – und zwar enorm.

Der Lebensmitteleinzelhandel gerät durcheinander

Markenprodukte sind normalerweise teurer als Eigenmarken. Das ist ein ungeschriebenes Gesetz. Zumindest bisher: denn nun kippt der Markt. Die Verhältnisse verschieben sich. Händler und Hersteller geben einander die Schuld daran.

Deutschland erlebt eine Krisenzeit wie schon lange nicht mehr. Verbraucher leiden unter der starken Inflation und den explodierenden Energiepreisen. Die Märkte geraten durcheinander, zumal sich jetzt auch noch die sogenannten Handelsmarken, also No-Name-Artikel schneller verteuern als Markenprodukte. Dies berichtet die Lebensmittel Zeitung (LZ).

Experten der Lebensmittel Zeitung haben diese Feststellung gemacht im Rahmen einer Auswertung von eingescannten Kassenbons. Dafür gibt es die Preis-App Smhaggle. Kunden finden mit dieser App die besten Preise und bezahlen nie wieder zu viel, das versprechen zumindest die Macher.

Eigenmarken verteuern sich extrem

Die Analyse der Preise für Marken- und Eigenprodukte offenbart Schockierendes. Edeka und Rewe haben von Januar bis August die Preise ihrer Eigenmarken erhöht. So zogen „Gut und Günstig“ und „Ja“ um knapp 100 Prozent stärker an als vergleichbare Markenprodukte.

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Markenprodukte bei Edeka verteuerten sich zwischen Januar und August um 12,8 Prozent. Die Preise bei den „Gut und Günstig“ Produkten stieg dagegen um ganze 24,1 Prozent. Ähnlich sieht es bei Rewe aus. Im selben Zeitraum erhöhen sich dort die Kosten für Markenprodukte um 11,8 Prozent. „Ja“ Produkte wurden dagegen gleich um 23,8 Prozent teurer. Und auch bei Aldi Süd konnte ähnliches beobachtet werden, so die LZ weiter.

Händler und Hersteller geben einander die Schuld

Sogar die  hochpreisigeren Mehrwert-Eigenmarken „Rewe beste Wahl“ und „Edeka“ sowie die Bio-Eigenmarken verteuerten sich um stattliche 50 Prozent mehr als die Preise ähnlicher Markenprodukte.

Blickt man auf das Gesamtsortiment, wird unter dem Strich eins deutlich: Beide Supermärkte haben ihre Preise bei rund 50 Prozent ihrer Produkte angehoben. Ursache dieser Preiserhöhungen sind heftige Verhandlungen innerhalb der Lebensmittelbranche, in denen es um die generelle Preisgestaltung geht, so die LZ.

Der Handel wirft der Industrie Preiserhöhungen über Gebühr vor. Sie betreibe Preistreiberei zum Wohle der eigenen Renditen. So der konkrete Vorwurf. Doch das sehen die Hersteller anders. Sie erklären, der Handel mache die Preise.