Klimaschützer besorgt: Deutsche essen weiter sehr viel Fleisch

Ein Mann, der nicht zu erkennen ist, jedoch die professionelle Kleidung eines Kochs trägt, hält in der linken Hand eine Grillzange und ist gerade dabei, das auf dem Grill liegende Fleisch zu drehen. Auf dem Grill gibt es verschiedene Fleischsorten und verschiedene Zubereitungsarten. Im Hintergrund steht ein weiterer Grill, auf dem sich Gemüse-Sticks befinden.
Symbolbild © imago/Ulrich Roth

Nach wie vor essen die Deutschen viel Fleisch. Berechnungen belegen nun, dass die empfohlene Jahresmenge für 2025 schon jetzt aufgebraucht ist. Klima- und Tierschützer sind besorgt. Sie fordern unter anderem, dass Fleisch teurer werden soll.

Der Fleischkonsum in Deutschland war zunächst rückläufig, ist 2024 aber wieder leicht angestiegen. Klimaschützer und Tierschutzorganisationen sehen offenbar schwarz. Sie fordern drastische Maßnahmen.

Zahlen belegen: Deutsche essen zu viel Fleisch

Etwa 300 bis 600 Gramm Fleisch pro Woche sollten höchstens konsumiert werden, so die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE). Einige Wissenschaftler empfehlen deutlich geringere Mengen. Wer Rind, Lamm oder Schwein isst, sollte sich demnach auf 196 Gramm wöchentlich beschränken. Weil zu viel Fleisch nicht nur der Gesundheit, sondern auch dem Planeten zusetzt, gibt es als Orientierung den sogenannten “Meat-Exhaustion-Day”. Der Begriff wird unter anderem von Tierschützern verwendet.

In Deutschland fiel der diesjährige Meat-Exhaustion-Day auf den 22. April. Das heißt, dass das empfohlene Jahreslimit für den Fleischkonsum schon jetzt erreicht ist. Weil bei der Erzeugung von Fleisch Treibhausgase freigesetzt werden und der Wasserverbrauch hoch ist, warnen Klimaschützer vor den Auswirkungen. Unter anderem kommt es auch vermehrt zur Abholzung von Wäldern, um Futtermittel für Tiere anzubauen. Die Forderung vieler Klima- und Tierschützer lautet deshalb, den Fleischkonsum einzuschränken und die Preise für Fleischprodukte zu erhöhen.

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Warum Fleisch (in Maßen) auch gesund sein kann

Allerdings hat der Fleischkonsum laut Experten nicht nur Nachteile. Wer Hähnchen, Rind und Co. in gesunden Maßen isst, profitiert von den Nährstoffen. Dazu gehören Proteine und Mineralien. Studien belegen, dass ein rein veganer Ernährungsstil auch Defizite begünstigen kann. Dann fehlt es einigen Menschen zum Beispiel an essenziellen Aminosäuren.

Generell wird empfohlen, Fleisch aus nachhaltiger Produktion zu bevorzugen. Wer weniger konsumieren will, greift häufiger zu pflanzlichen Proteinquellen. Vor allem Hülsenfrüchte wie Linsen und Kichererbsen sind dafür geeignet. Obwohl es immer mehr Vegetarier und Veganer gibt, überwiegt die Anzahl der Fleischesser in Deutschland. Ob der Konsum sinken und wie viele Menschen künftig auf ihr geliebtes Schnitzel oder Steak verzichten werden, wird die Zeit zeigen.