Krise: Immer mehr traditionelle Getränkehersteller verschwinden

Ein von oben fotografierter großer Supermarkt mit Fokus auf die Abteilung für Getränke. Alles ist perfekt geordnet und sauber. Kunden sieht man nicht. Im Vordergrund sind Cola-Flaschen und Softdrink-Dosen zu sehen.
Symbolbild © istockphoto/ferrantraite

Die Branche befindet sich in einer Krise. Immer mehr traditionelle Getränkehersteller verschwinden vom Markt. Experten schlagen Alarm und fordern Unterstützung von der Regierung, um die Zukunft der Betriebe zu sichern. 

Es sind alarmierende Zahlen. Viele mittelständische Getränkehersteller mussten zuletzt ihren Betrieb einstellen oder befinden sich in einer tiefen Krise. Experten verweisen darauf, dass Unternehmen unbedingt auf Hilfe angewiesen sind.

Alarmierend: Immer mehr traditionelle Getränkehersteller verschwinden

Etwa 90 Liter pro Kopf genießen die Deutschen jedes Jahr von diesem Kult-Getränk. Trotz seiner Popularität gibt es jedoch immer weniger Getränkehersteller, die diese Flüssigkeit herstellen. Viele Betriebe mussten in den letzten Jahren ihre Pforten schließen. Deshalb spricht man in der Branche von einer handfesten Krise, die etwa ein Jahr vor der Coronapandemie ihren Lauf nahm. Auffällig ist, dass nicht nur junge, sondern auch traditionsreiche Getränkehersteller immer häufiger ihren Betrieb einstellen müssen.

Treue Kunden dürften die Entwicklung bereits bemerkt haben. Als Grund werden unter anderem das veränderte Trinkverhalten in der Bevölkerung und die gestiegenen Energiepreise genannt. Vor allem in Nordrhein-Westfalen und Bayern hat es viele Unternehmen getroffen. Analysen des Bundesamts für Statistik belegen, dass in Deutschland im Jahr 2024 noch insgesamt 1.459 Brauereien betrieben wurden. Damit ist die Zahl seit 2019 bundesweit um sechs Prozent gesunken.

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Experten sind alarmiert und fordern Unterstützung

Laut dem Deutschem Brauerbund (DBB) soll die Regierung die deutschen Brauereien entlasten und so zur Zukunftsfähigkeit der Betriebe beitragen. Unter anderem wird gefordert, dass Gastronomen mehr Hilfe bekommen, damit weniger traditionelle Getränkehersteller verschwinden. Großereignisse wie die 2024 in Deutschland ausgetragene Fußball-Europameisterschaft haben offenbar nicht zu einer Besserung geführt. Ganz im Gegenteil ‒ im Vorjahresvergleich sank der Absatz um 1,4 Prozent.

Allerdings gibt es auch einen positiven Trend. Viele Menschen in Deutschland greifen mittlerweile zum alkoholfreien Bier, vor allem aus gesundheitlichen Gründen. Der Marktanteil der Varianten ohne Alkohol beläuft sich derzeit auf über sieben Prozent. Für viele traditionelle Bierhersteller genügt es jedoch nicht, diese anzubieten, um die eigene Zukunft zu sichern. Dafür ist der Umsatz zu gering. Es bleibt spannend, wie die Branche sich in den nächsten Jahren entwickeln wird.